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Die Motive der USA für den Irak-Krieg 2003

Praktisch alle Gründe erwiesen sich als haltlos.
Praktisch alle Gründe erwiesen sich als haltlos. ©AP
Der damalige US-Präsident George W. Bush begründete den Krieg gegen den Irak vor allem mit der angeblichen Bedrohung durch die Massenvernichtungswaffen des Landes und der Beziehung von Machthaber Saddam Hussein zum Terrornetz Al-Kaida. Bei der "Entwaffnung des Iraks" gehe es darum, "die Welt vor einer ernsten Gefahr zu schützen", sagte Bush am 20. März 2003 in einer Rede zum Kriegsbeginn.

Bereits im Jänner 2001 hatte Bush die Länder Irak, Iran und Nordkorea als “Achse des Bösen” bezeichnet. Diese drei Staaten würden versuchen, die USA mit Massenvernichtungswaffen zu bedrohen. Im Februar 2003 lieferte der damalige US-Außenminister Colin Powell im UNO-Sicherheitsrat mutmaßliche Beweise für böse Absichten des Iraks. Anhand von Dias, Satellitenaufnahmen, Tonbandmitschnitten und Zeichnungen versuchte er nachzuweisen, dass Bagdad weiter nach Massenvernichtungswaffen strebe, Verbindungen zu Terrororganisationen unterhalte und die UNO-Waffenkontrolleure systematisch hinters Licht führe.

Bush “geschockt und verärgert”

Ein US-Untersuchungsausschuss bezeichnete die angeführten Motive für den Krieg im Juni 2004 als weitgehend haltlos. Nach der Auswertung von 1.000 Zeugenaussagen und zwei Millionen Dokumenten stellte der Ausschuss fest, dass es keine Hinweise für eine Kooperation Saddams mit Al-Kaida gab. US-Waffeninspektoren bestätigten wenig später, dass keine Massenvernichtungswaffen gefunden wurden.

Es habe ihn “geschockt und verärgert”, dass seine Informationsgrundlage falsch gewesen sei, meinte Bush später in einem TV-Interview. Zugleich beharrte er auf seinem Standpunkt: “Ich sage, dass es der Welt ohne Saddam Hussein wesentlich besser geht.”

(APA)

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