Die Hektik vor dem Sturm auf die 67. Bregenzer Festspiele

Der Erdbeersaft steht bereit. Gut gekühlt selbstverständlich. Eben so wie ihn Heinz Fischer bevorzugt. „Der Bundespräsident ist sehr umgänglich. Er wünscht sich meistens nur seinen Erdbeersaft. Den haben wir überall dort, wo er sich aufhält“, plaudert Serviceleiterin Thea Schmid aus dem Nähkästchen. Beispielsweise im Festspiel-Restaurant buehnedrei. Dort nämlich wird Fischer vor dem Eröffnungsreigen traditionell das erste Gläschen des roten Getränks zu sich nehmen.

Noch sind es knapp 24 Stunden bis zur offiziellen Eröffnung der Bregenzer Festspiele. Per Laubsauger wird der Vorplatz auf Hochglanz gebracht. Und auch hinter den Kulissen herrscht hektische Betriebsamkeit.

Im Gang werden Künstler geschminkt – Clerks und Judges. Für die Generalprobe der Indoor-Variante von „André Chénier“. Während Techniker Mathias Zuggal noch kleinere Änderungen an den gespeicherten Lichtszenen vornimmt, geht Lena Krautgartner in der Kostümabteilung mit Nadel und Faden zu Werke. „Wir peppen die Kostüme noch etwas auf. Durch das viele Bewegen reißen die Stoffe, oder die Knöpfe lösen sich“, erzählt sie. Einige Türen weiter laufen die Vorbereitungen für den Volksempfang und für das Bundespräsidenten-Menü. 4000 Gläschen für die Zaungäste müssen gefüllt werden. Mit Hühnchen-, Couscous- oder Griechischem Salat sowie diversen süßen Versuchungen. Die Tische im Seefoyer für die 174 Ehrengäste sind indes bereits weiß eingedeckt. Auch auf Sonderwünsche ist man vorbereitet. So sind einige der hohen Gäste – vor allem jene männlicher Natur – dem Süßen weniger zugeneigt. „Die tendieren eher zu Bregenzerwälder Käse“, weiß Schmid.

3000 VIP-Menüs

Über die gesamte Festspielzeit werden alleine im Haus eine Tonne Fleisch verarbeitet und knapp 3000 VIP-Menüs serviert. Im Zelt vor dem Haus stehen 600 Sitzplätze zur Verfügung. Unter anderem auf der neuen Terrasse mit Seeblick. Nur etwas steht nicht auf dem angestammten Platz. Es ist die große Bar auf dem Vorplatz. Aufgrund der letztjährigen Wetterkapriolen wurde heuer darauf verzichtet und dafür die Bar im Zelt vergrößert und das Angebot um mobile Bars erweitert. Letztere rollen ab heute und bis zum 18. August auf die Festspielbesucher zu.

Präsidenten-Menü

Uraufführung der Oper “Solaris” eröffnet die Festspiele

Die Musik ist voll von Emotionalität, das Ambiente ist kühl, die Handlung ist stringent, sie führt aber auch in die Gedankenwelt der Agierenden – diese Elemente galt es auf der Bühne zu bündeln. Wie und ob es gelungen ist, zeigt sich heute bei der Uraufführung der Oper „Solaris“, mit der die Bregenzer Festspiele eröffnet werden. Als Auftragswerk hat der deutsche Komponist Detlev Glanert den berühmten gleichnamigen Roman von Stanislaw Lem vertont. Psychologe Kelvin kommt in die Station der Solaris-Forscher, für die die Konfrontation mit fernen Welten jene mit der eigenen Vergangenheit und Verantwortung bedeutet. Kelvin begegnet somit seiner verstorbenen Frau wieder, womit die Liebe zentrales Element der Opernhandlung wird. Dietrich Henschel singt die Hauptrolle, der Vorarlberger Martin Winkler den Sartorius.

Die Eröffnung live auf VOL.AT

Ab 9.45 Uhr berichtet VOL.AT heute live von der heurigen Eröffnung der 67. Bregenzer Festspiele. Das Moderatoren-Team Bianca Oberscheider (LändleTV) und VOL.AT-Chefredakteur Marc Springer werden am Roten Teppich die Prominenz aus Kultur, Politik und Gesellschaft live interviewen. „Zudem werden wir unsere Leser auch via Live-Ticker informieren, aktuelle Bilderserien sowie Videos bereitstellen“, informiert Marc Springer.

(VN/Rainer/Dietrich)