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Erste Bregenzer Festspiele unter Elisabeth Sobotka eröffnet

70. Bregenzer Festspiele von Bundespräsident Fischer feierlich eröffnet.
70. Bregenzer Festspiele von Bundespräsident Fischer feierlich eröffnet. ©VOL.AT/Paulitsch
Bundespräsident Heinz Fischer hat am Mittwoch zum zwölften Mal die Bregenzer Festspiele eröffnet. Während dies seine letzte Eröffnung des Musikfestivals am Bodensee vor dem Ende seiner Amtszeit war, startete Intendantin Elisabeth Sobotka unter großem Applaus in ihre erste Saison. Im Zentrum steht 2015 Puccinis "Turandot" auf der Seebühne, bis 23. August kommen 80 Veranstaltungen auf die Bühne.
Die Gäste auf dem roten Teppich
Die Gäste auf dem roten Teppich II
Die Gäste auf dem roten Teppich III
Die schönsten Festspiel-Kleider
Die ersten Bilder vom roten Teppich
Die Ansprachen im Festspielhaus
BP Heinz Fischer im Interview
Interview: Vizekanzler Mitterlehner
IV-Präsident Ohneberg im Interview
Gerhard Stübe zur Eröffnung
LH Wallner im VOL.AT-Interview
Elisabeth Sobotka im Interview
Herbert und Ilga Sausgruber
Hanno Loewy im Interview
Video: Finanzminister Schelling
Gerold Riedmann im Interview
Sonja Wallner im Interview
Video: Zaungast aus Rankweil
Video: Statistin der Festspiele
LH-Referent Florian Themessl
Fotoprobe: "Turandot" in Bregenz
Timelapse-Video der Seebühne
So wird das Wetter zur Premiere

Fischer verband in seiner Rede “den innersten Kern” von Festspielen, die nach den beiden Weltkriegen ins Leben gerufen wurden, nämlich “die Idee der Freiheit und des Friedens und die Würde des Menschen”, mit dem Umgang der Nation mit Flüchtlingen. Österreich als eines der “reichsten Länder der Europäischen Union” habe auch bestimmte Pflichten. “Wir sind verpflichtet, denen, die von unserem Land Schutz und Asyl zugesprochen bekommen, unabhängig von ihrer Religion oder Staatsbürgerschaft, ein Stück Menschenwürde zu gewähren”, sagte Fischer und erntete für diese Aussage großen Applaus.

Fischer eröffnete “Salzburger Festspiele” in Bregenz

So sehr sich der Bundespräsident auch bemühte, die Salzburger Festspiele nicht mit den Bregenzern zu verwechseln – 2008 hatte er irrtümlicherweise die Salzburger Festspiele in Bregenz eröffnet -, ganz ohne Hoppala lief es auch diesmal nicht ab. Fischer erzählte eine Anekdote Herbert von Karajans, wonach dieser das Dirigieren eines großen und guten Orchesters gegenüber dem kürzlich verstorbenen ehemaligen ORF-Generalintendanten Gerd Bacher unter anderem als “Vergnügen” bezeichnet hatte. Das gleiche wünschte Fischer auch den “Dirigenten der Salzburger…”, unterbrach sich lachend und versprach, “zum Ausgleich in Salzburg von den Bregenzer Festspielen zu berichten”.

Opernstudio für junge Gesangstalente

Neben Giacomo Puccinis letzter Oper “Turandot”, inszeniert von Marco Arturo Marelli auf der Seebühne, kommt in diesem Jahr im Festspielhaus “Hoffmanns Erzählungen” von Jacques Offenbach unter dem norwegischen Regie-Star Stefan Herheim zur Aufführung. Zeitgenössisches in einer deutlich geringeren Dosis als in den Jahren der Intendanz von David Pountney liefert die erst 2014 in Frankfurt uraufgeführte Oper “Der goldene Drache” von Peter Eötvös. Neu und eingeführt von Sobotka ist das Opernstudio, in dem junge Gesangstalente unter anderem mit der bayerischen Mezzosopranistin Brigitte Fassbaender Mozarts Singspiel “Cosi fan tutte” einstudierten, welches an vier Abenden im Bregenzer Kornmarkttheater gezeigt wird.

Einen bunten Reigen der diesjährigen Stücke lieferte denn auch die rund 75-minütige Eröffnung. Höhepunkt war die wohl bekannteste Arie aus “Turandot”, “Nessun dorma”, gespielt von den Wiener Symphonikern unter der Leitung von Paolo Carignani, den Part von Prinz Kalaf sang der mexikanische Tenor Rafael Rojas. Bezug auf den chinesischen Hintergrund nahm auch das Bühnenbild, das auf einer kreisrunden Videoleinwand nicht nur die Darbietungen auf die Leinwand brachte, sondern auch gemalte chinesische Drachen.

Video-Einblicke in Oper “Der goldene Drache”

Peter Eötvös gab per Video Einblick in die Proben seiner Oper “Der goldene Drache” und brachte den Zusehern sowohl den Inhalt als auch eine Interpretation des Gespielten näher. Eine bunte Vorschau auf das Festival gaben zudem Bariton Michael Volle mit der Arie “Scintille diamant” aus “Hoffmanns Erzählungen” sowie die Sänger Kelebogile Pearl Besong, Annika Schlicht, Maximilian Krummen, Stephen Chambers, Sonia Grané und Grigory Shkapura, die mit “Alla bella Despinetta” aus “Cosi fan tutte” einen Vorgeschmack auf Mozarts Verwirrspiel gaben.

Eröffnungsreden mit Bezug zu Flüchtlingsthematik

Nicht nur Fischer, auch Festspielpräsident Hans-Peter Metzler und Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) nahmen in ihren Reden Bezug zu den kriegerischen Kapiteln des vergangenen Jahrhunderts. Ostermayer strich unter anderem die Bedeutung von Kunst und Kultur hervor, die die Aufgabe hätten, die Gefährdungen für die Zivilisation “beim Namen zu nennen und dann und wann den Finger schmerzhaft in die Wunden unserer Gesellschaft zu legen”. Nachdenklich und besorgt gemacht habe ihn die Verwendung des Wortes “übersolidarisch” im Sinne von “zu viel” in den vergangenen Tagen. Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hatte diesen Begriff gebraucht, um auf die mangelnde Solidarität anderer EU-Staaten in der Flüchtlingsfrage hinzuweisen. “In jeder und daher auch in unserer Gesellschaft kann es nie zu viel an Solidarität geben”, betonte der Minister. Es erfordere Anstrengungen aller Seiten, dieses Ziel zu erreichen.

Metzler: Sobotka als “Bereicherung aus dem Osten”

Festspielpräsident Metzler erinnerte daran, dass die Bregenzer Festspiele nur durch die Gunst der französischen Besatzungsmacht möglich geworden seien, die Österreich als “pays ami (dt.: befreundetes Land)” gesehen hätten. Offiziell begrüßte er zudem die neue Intendantin und nannte sie “eine Bereicherung aus dem Osten”.

An dem Festakt bei strahlendem Sonnenschein nahmen aus der Politik u.a. Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP), Finanzminister Hansjörg Schelling, die Minister Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), Alois Stöger (SPÖ), Rudolf Hundstorfer (SPÖ) sowie der Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) und der Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart (ÖVP) teil. Für die Premiere von “Turandot” am Abend hatte sich auch Familienministerin Sophie Karmasin angesagt. “Ich wünsche uns, dass das Wetter so schön bleibt”, betonte Ostermayer in seiner Rede abschließend. Die Wetterprognosen für den Mittwochabend sprachen nämlich von Gewitter von den späten Nachmittagsstunden bis in den frühen Abend. (APA)

Bundespräsident Heinz Fischer im VOL.AT-Interview

Vizekanzler Reinhold Mitterlehner im VOL.AT-Interview

IV-Präsident Martin Ohneberg im VOL.AT-Interview

Gerhard Stübe zur Festspiel-Eröffnung

Finanzminister Schelling im VOL.AT-Interview

LH Wallner im Interview

Elisabeth Sobotka im VOL.AT-Interview

Herbert und Ilga Sausgruber im VOL.AT-Interview

Hanno Loewy im Interview

VN-Chefredakteur Gerold Riedmann im VOL.AT-Interview

Sonja Wallner im Interview

Zaungast aus Rankweil bei der Eröffnung

Festspiel-Statistin im Interview

Florian Themessl – Referent von LH Wallner

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