Die Gründe für die derzeit hohe Feinstaubbelastung seien die aufgrund der kalten Witterung andauernden Inversionswetterlagen, die Emissionen aus Heizungsanlagen sowie der erhöhte Streumitteleinsatz. “Um die Feinstaubbelastung zu senken, halte ich es für notwendig, den Ausstieg aus fossilen Heizungsanlagen sowie den Einsatz emissionsfreier Antriebstechnologien zu forcieren,” sagt Umwelt- und Klimaschutzlandesrat Rauch.
Inversionswetter verschlimmert die Lage
Bis auf wenige Ausnahmen lag die Lufttemperatur der Tallagen im Jänner 2017 deutlich unter den langjährigen Tagesmittelwerten. Daraus entstehen sogennante Inversionslagen. Bei solchen Wetterlagen kehren sich die sonst normalen Temperaturverhältnisse um und die Temperatur nimmt mit der Höhe zu. Eine derartige vertikale Temperaturverteilung wirkt wie ein Deckel und verhindert den vertikalen Austausch der Luftmassen. Damit können sich Schadstoffe, die in dieser Inversionsschicht vor allem durch Heizungen und durch den Verkehr eingebracht werden, nicht mehr verteilen und damit verdünnen. Die im Tal etwa durch den Straßenverkehr verursachten Schadstoffe konzentrieren sich dadurch auf ein nur wenige hundert Meter dickes Luftvolumen. In den Höhehen ist die Luft dafür nicht nur milder als im Tal, sondern auch sehr sauber.
Mit drei bis sechs Überschreitungen des Tagesmittel-Grenzwerts für Feinstaub an den einzelnen Messstationen wurde zum Jahresbeginn eine deutlich höhere Feinstaubbelastung gemessen als in den Vorjahren. Im Vergleichszeitraum des ebenfalls Inversionsreichen Jänners 2006 gab es allerdings noch deutlich mehr Überschreitungstage (7 bis maximal 14).
Fahrverbote in Vorarlberg?
Neben den besagten Inversionslagen im Rheintal und im Walgau waren auch die Emissionen aus Heizungsanlagen im Vergleich zu den Vorjahren deutlich höher. Außerdem wurde in den Tälern deutlich mehr gestreut als in den Vorjahren. Johannes Rauch fordert daher mehr moderne Heizungsanlagen sowie die Nutzung von umweltfreundlicheren Fahrzeugen. “An den kalten Temperaturen können wir nichts ändern, was wir aber anpacken können, ist der Ausstieg aus fossilen Heizungsanlagen hin zu erneuerbaren Raumwärme sowie der Einsatz emissionsfreier Antriebstechnologien und eine Einschränkung des Verkehrs,” sagt der Grünen-Politiker. Der Tausch von Ölkessel dürfe nicht mehr länger von der Industrie gefördert werden. “Das sieht auch Andrä Rupprechter so,” verweist Johannes Rauch auf ein Gespräch mit dem Minister. Dieser müsse E-Mobilität mehr fördern.
Auch eine bei vielen Autofahrern wohl eher unpopuläre, drastische Maßnahme schlägt Rauch vor: “Als mögliche Maßnahme muss angedacht werden, zeitliche Fahrverbote für Pkw und Lkw einzuführen.” Nur so könne man die Gesundheitsrisiken durch die hohe Feinstaubbelastungen eindämmen.
(Red.)
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