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Deutscher Bischof wegen teuren Amtssitzes immer mehr unter Druck

Kritk an Bischof aus Limburg
Kritk an Bischof aus Limburg ©AP
Der umstrittene Bischof des deutschen Bistums Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst, gerät wegen der Baukosten-Explosion für seine neue Residenz zunehmend unter Druck. Auf rund 31 Millionen Euro werden die Ausgaben inzwischen beziffert, wie das Bistum am Montagabend mitteilte.

Zuletzt war von limburg3rund 10 Millionen Euro die Rede, veranschlagt waren ursprünglich nur etwa 2,5 Millionen Euro. Dem Bischof wird außerdem Täuschung vorgeworfen. “Wir sind hinter das Licht geführt worden”, sagte ein Sprecher des Vermögens- und Verwaltungsrats, der für die Kontrolle der Finanzen des Bischöflichen Stuhls in Limburg im Westen Deutschlands zuständig ist. Das Bistum selbst hatte noch vor wenigen Wochen Berichte zurückgewiesen, die Baukosten könnten um die 20 Millionen Euro betragen.

Frankfurts Stadtdekan Johannes zu Eltz hingegen hatte schon Mitte September geahnt: “Ich vermute, dass da eine Zahl rauskommen wird, die uns umhauen wird.”

“Hinters Licht geführt”

31 Millionen Euro hat die verwaltungsinterne Kostenrechnung ergeben, die der Oberhirte selbst für Oktober angekündigt hatte. Der Vermögens- und Verwaltungsrat kritisierte den Bischof scharf. Diese Höhe der Kosten sei völlig unbekannt gewesen. “Wir sind hinter das Licht geführt worden.”

Tebartz-van Elst steht seit längerem in den eigenen Reihen wegen seiner Amtsführung in der Kritik, ihm werden autoritärer Stil und Verschwendung vorgeworfen. Die Situation in seinem Bistum wurde auch vom Vatikan als problematisch eingeschätzt. Papst Franziskus, der für Bescheidenheit und Hinwendung zu den Armen steht, hatte deshalb im September eigens einen Gesandten nach Limburg geschickt.

Die Staatsanwaltschaft in Hamburg ermittelt ebenfalls gegen Tebartz-van Elst. Dabei geht es um den Vorwurf der Falschaussage in Zusammenhang mit einem teuren Flug nach Indien. Ob Anklage erhoben wird, war am Dienstag noch unklar.

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