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„Design“-Staatspreis für kreative Wälder Unternehmen

Markus Innauer und Sven Matt (Innauer Matt Architekten), Björn Matt und Christian Feurstein (Super BfG), Konrad Stadelmann (Gemeinde Sibratsgfäll)   
Markus Innauer und Sven Matt (Innauer Matt Architekten), Björn Matt und Christian Feurstein (Super BfG), Konrad Stadelmann (Gemeinde Sibratsgfäll)   ©BfG/MO
„Super – Büro für Gestaltung” und Innauer Matt Architekten ZT GmbH wurden für die „Georunde Rindberg“ ausgezeichnet.
Georunde

Sibratsgfäll. Vergangene Woche wurden in Wien die Gewinner des Staatspreises Design 2017 vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft ausgezeichnet. Die begehrten Awards wurden in drei Kategorien vergeben. Die Bregenzerwälder Unternehmen „Super-Büro für Gestaltung“ (Super BfG) und Innauer Matt Architekten ZT GmbH gewannen den Staatspreis in der Kategorie Räumliche Gestaltung. Die „Georunde Rindberg“, als Rundweg und Mahnmal konzipiert, beeindruckte die Jury. Aufgabe des interdisziplinären Teams war es, dem Projekt Namen und Erscheinung zu geben, Wissen zu vermitteln und dem Besucher das Leben in bewegter Natur näherzubringen.

Umgang mit Katastrophe

Eine Großhangrutschung auf 1,4 km² Fläche zerstörte 1999 im kleinen Ort Sibratsgfäll mehrere Wohn- und Wirtschaftshäuser, Wald- und Almfläche und hinterließ tiefe Spuren in der Landschaft und der Seele der Bewohner. Das Projekt, als Andenken an die Katastrophe und den bewussten Umgang damit, wurde von der Gemeinde Sibratsgfäll und dem Verein „Bewegte Natur“ entwickelt. Das Konzept stammt von Super BfG und Innauer Matt Architektur. Sämtliche Objekte wurden von Handwerkern aus der Region gefertigt, beschriftet, graviert und vom lokalen Bauunternehmen versetzt und installiert.

Jurybegründung

„Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie sich Landschaft selbst unter Nutzbarmachung einer Naturkatastrophe gestalten lässt. Ein traumatisches Erlebnis wurde hier aufgearbeitet, visualisiert und unter der Einbindung Betroffener in etwas Positives verkehrt“, heißt es in der Jurybegründung. Diese in Form gegossene Teilhabe erweise sich als eine überzeugende Verbindung von Landschaft und Architektur. Sie besteche durch ihre große formale Klarheit, die einmal mehr vor Augen führe, dass eine starke Grundidee mit sehr wenig auskomme.

Rundweg und Mahnmal

Ein Rundweg durch das betroffene Gebiet macht die Kraft der Natur auf acht verschiedenen Stationen sicht-, spür- und erlebbar. Die Verarbeitung des Geschehenen bzw. der Rundweg wurden von den Bewohnern initiiert und ins Leben gerufen. Er steht somit als Sinnbild für die Auseinandersetzung mit der Natur, als Mahnmal der Katastrophe sowie als positives Zeichen, dass der Ort wieder neuen Mut, Zuversicht und Leben verspürt. Mitinitiator Konrad Stadelmann freut sich, dass sich jährlich rund 3000 Besucher für die „Georunde“ interessieren.

 

 

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