An der Klinik Innsbruck können bis Jahresende einige Operationen nicht mehr durchgeführt werden, weil es an Personal in der Anästhesie fehlt. Zwei OP-Säle sind laut Klinikführung derzeit geschlossen. In den Vorarlberger Landeskrankenhäuser fallen keine Operationen aus. “Es gibt zwar OP-Verschiebungen, wenn Notfälle eintreten, aber personalbedingt sind wir derzeit noch gut aufgestellt”, informiert Ulrike Delacher von der Krankenhaus-Betriebsgesellschaft auf VOL.AT-Anfrage.
Anreize für künftige Fachkräfte schaffen
Allerdings dürfe man nicht stehen bleiben und müsse dafür sorgen, dass sich auch in Zukunft qualifizierte Fachkräfte – und hier natürlich auch Fachärztinnen und Fachärzte – in Vorarlberg bewerben wollen. Dafür müssen laut Delacher die Rahmenbedingungen stimmen: “Hier wollen wir gute Sozialleistungen wie Kinderbetreuung oder zum Teil auch Wohnungen schaffen, gute Dienstpläne, Stichwort 48 Stunden-Woche, und ein gutes Gehalt bieten.”
Dornbirn: “Operationstermine im Stadtkrankenhaus gesichert”
Auch im Stadtkrankenhaus Dornbirn können alle Operationen wie geplant durchgeführt werden, versichert Doktor Christoph Huber, der stellvertretende Leiter der Anästhesie: “Im Moment ist alles gesichert”. Das Krankenhaus habe eine gute Stammmannschaft an Anästhesisten. Insgesamt, Teilzeitkräfte und Auszubildende miteingeschlossen, arbeiten 15 Anästhesisten im Stadtkrankenhaus Dornbirn.
Suche nach Fachärzten im gesamten deutschsprachigen Raum
“Aktuell sind wir im Bereich der Anästhesie voll besetzt”, erklärt auch Ulrike Delacher, die Sprecherin der Krankenhaus-Betriebsgesellschaft. “Im Zuge der Umsetzung der 48 Stunden-Woche ab 1. Jänner 2016 sind wir insgesamt auf der Suche nach zusätzlichen Fachärzten in mehreren Fachbereichen, auch in der Anästhesie”.
Wie schwierig sich diese Suche gestaltet, hängt vom jeweiligen Fachgebiet ab – nicht nur in der Medizin, auch in der Pflege oder in anderen medizinisch-technischen Berufen sind Fachkräfte gefragt. Was beispielsweise den Bereich der Fachärzte anbelangt, müsste die Rekrutierung selbstverständlich auf den gesamten deutschsprachigen Raum auch außerhalb von Österreich ausgedehnt werden.
Maßnahmen gegen Ärztemangel
“Wir haben uns seit Jahren erfolgreich bemüht, besonders die Jungärzte auf Vorarlberg und hier auf die Vorarlberger Landeskrankenhäuser aufmerksam zu machen”, sagt Delacher und verweist auf die bekannte Wanted-Kampagne. Gleichzeitig habe man bereits vor zwei Jahren eine Gehaltsreform durchgeführt, welche die Entlohnung deutlich attraktiver gemacht habe.
“Wir forcieren, wo es möglich ist, die Sozialleistungen, sodass Ärzte samt Familie zu uns kommen und auch hier bleiben können: Wir schaffen Kindergartenplätze, wir kümmern uns zum Teil auch um Wohnmöglichkeiten, wir stellen eine sehr gute Infrastruktur für die Arbeit zur Verfügung – unsere Landeskrankenhäuser sind alle auf dem neuesten Stand der Technik”, führt Delacher aus. Man müsse sich nur einmal vergegenwärtigen, dass das modernste OP-Zentrum Österreichs gerade am Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch in Bau ist und 2017 fertiggestellt werde. Hier dann als Mediziner oder OP-Pfleger zu arbeiten, sei sehr spannend.
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