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Der Verein steht für Sport und Tradition

Angelina braucht ein scharfes Auge für ihren Sport.
Angelina braucht ein scharfes Auge für ihren Sport. ©Gerty Lang
Vereine im Fokus: Schützengilde, Dornbirn. Bei der Schützengilde Dornbirn sind auch Jugendliche herzlich willkommen.
Schützengilde Dornbirn

Dornbirn. Der Grundstein für die heute so erfolgreiche Dornbirner Schützengilde wurde 1956 gelegt. War es einst eine „Bürgerwehr”, die im Mittelalter Städte vor Plünderern schützte, sind die Schützenvereine heute für die Landesverteidigung bedeutungslos. Sie pflegen nun Tradition und Brauchtum. Vom Kind ab sieben Jahren bis zum Senior, treffen sich die Schützen ein- bis zweimal pro Woche in ihren Vereinsräumlichkeiten der Mittelschule Baumgarten.

Mit Luftdruckgewehren wird auf Scheiben geschossen: stehend, sitzend, aufgelegt oder frei, je nach Alter. Die Kleinkaliber- und Pistolenschützen trainieren mittwochs in der Landessportschule und die Vorderlader am Wochenende in Altstädten. Wen also die Leidenschaft des Schießens gepackt hat, darf dieser an fast allen Wochentagen frönen. „Jeder der lernen will, wie man mit einer Waffe umgeht, ist bei uns genau richtig. Doch für den Sport braucht es Ruhe und sehr viel Disziplin. Herumgeballert wird nämlich bei uns nicht,” will Unterschützenmeister Helmut Ceric den traditionsreichen Sport auch Jugendlichen schmackhaft machen.

Seiner elfjährigen Tochter Angelina scheint das Schießen im Blut zu liegen. In der österreichischen Meisterschaft wurde sie 14.von 33 Schützen, 2012 hat man sie zur Schützenkönigin ernannt und im heurigen Jahr konnte sie sich über den ersten Platz bei den Landesrunden und den dritten bei der Bezirksmeisterschaft freuen. Christian Mathis ist das Urgestein im Verein. Er hat es zum Ehrenmitglied gebracht. „Im ‚Grünen Baum’ haben wir die Schützengilde gebildet. Trotz meines Alters gehe ich immer noch auf Meisterschaften und habe Gold und Bronze im Kleinkaliber und Luftgewehr gewonnen. Schon als Bub habe ich geschossen. Damals noch zur Schädlingsbekämpfung”, schmunzelt er. „Die Scheiben waren früher größer, doch die Gewehre sind besser geworden.”

Auch Monika Ceric ist eine begeisterte Schützin. „Bei uns ist die ganze Familie im Verein”, lacht sie. „Man hat zuhause immer einen Gesprächsstoff und unternimmt viel gemeinsam. Ich habe erst 2008 mit dem Schießen begonnen und wurde erstaunlicherweise bereits im ersten Jahr Landesmeisterin.” Im Verein wird großen Wert auf das Jugendtraining gelegt. „Wir möchten gute Schützen ausbilden. Es gibt ein Nikolaus-Schießen, Vereinsabende, und wir bereiten unsere 75 Mitglieder auf Wettkämpfe vor. Den Buben und Mädchen, die neu bei uns einsteigen möchten, können wir für den Anfang Schießbekleidung, Gewehre und Munition zur Verfügung stellen.

Unsere Ausrüstung ist auf dem neuesten Stand,” so Helmut Ceric. „Wir tragen auf unseren 10 Schießständen auch Bezirksmeisterschaften und Rundenwettkämpfe aus.” Josef Braun ist erst seit 2 Jahren im Verein. „Ich hatte die Vorstellung vom „Schüblingschießen” und so bin ich im Verein gelandet. Im vergangenen Jahr holte ich im Kleinkaliber bronze. Für mich bedeutet Schießen Selbstkontrolle, es bringt Ruhe, man braucht ein gutes Auge und gute Nerven dazu. Besonders wenn bei Meisterschaften 40 Schützen nebeneinander auf die Scheiben zielen,” meint er verschmitzt.


Kontakt:
Schützengilde Dornbirn
Lustenauerstraße 17c, Dornbirn
Helmut Ceric, Tel. 0664 6268821


Was ist das Schöne bei der Schützengilde?

Peter Tschernegg, Buchautor und Kassier
Es ist die Freude an der Geselligkeit. Für mich ist es wie ein Ruhepol neben meiner Tätigkeit. 34 Jahre bin ich im Verein, aber vom passionierten Schützen weit entfernt. Dafür war ich Co-Autor beim Buch „400 Jahre Dornbirner Schützenwesen, für das wir 10 Jahre lang Material zusammen getragen haben.

Angelina Ceric, 11 Jahre, Schützin
Ich habe schon das Gefühl, dass sich die Konzentration und die Ruhe, die man beim Schießen braucht, auf die gute Noten in der Schule auswirken. Natürlich müssen die Eltern hinter einem stehen und man bringt die Kinder und Jugendlichen dadurch auch mehr vom Computer weg.

Helmut Ceric, Unterschützenmeister
Ich bin 1990 durch meinen Schwiegervater zu den Schützen gekommen. Mein Ziel ist, mehr Jugendliche für den Sport zu begeistern. Ich möchte den Eltern klar machen, dass Schießen nichts mit der Ballerei vor dem Computer zu tun hat sondern es dazu Disziplin braucht. Es ist eine reine Kopfsache.

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