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Der schwarze Witwer: Spiderman 3

Spidey in Schwarz sorgt für Ordnung.
Spidey in Schwarz sorgt für Ordnung. ©Waibel
Sommerzeit ist Cineasten-Zeit. Passend zu aktuellen Blockbustern erreichen nun auch die Lizenzspiele die Geldtaschen der Fans.  

Gerade wenn Comics verfilmt werden, drängen sich Game-Umsetzungen aufgrund des Settings geradezu auf. Peter Parker wusste sich wie kaum ein anderer Superheld der Marvel-Reihe als von der wilden Spinne gebissener und daraufhin zum Spinnenmann mutierter Normalo von nebenan der Sympathien des geneigten Publikums sicher. Die ersten beiden Teile der Verfilmung waren Kassenschlager, auch der Dreier hat so richtig eingeschlagen.

So präsentiert sich die Storyline des neuesten Games auch an jener des Films, mit noch cooleren Moves schwingt sich Parker durch die Häuserschluchten von Manhattan und zeigt den bösen Buben, wer hier das Sagen hat. Allerdings bietet das Game im Gegensatz zum Film neun alternative Handlungsstränge zum vom Film bekannten Ausgang der fröhlichen Oberschurkenklopperei. Allen Handlungsverläufen ist gemein, dass Spidey früher oder später auf den bösen Sandmann trifft. Auch im aktuellen Sequel steht Parker wieder vor der Entscheidung zwischen Gut und Böse, besonders prekär wirkt sich dahingehend sein neuer Anzug aus: Dieser verhilft ihm zu gewaltigen Kräften, birgt aber auch die Gefahr in sich, dass Parker dem Bösen verfällt, wenn er ihn zu lange nutzt. Der Wechsel des Anzugs ist ein interessanter Aspekt, der nach einigen Stunden Spielzeit für Abwechslung sorgt – schade ist nur, dass man den Wechsel nicht gezielt auslösen kann, sondern Teil des Spielverlaufs ist.

Beim Leveldesign haben die Entwickler aus dem Vollen geschöpft: Manhattan Island wurde detailgetreu nachmodelliert. Dementsprechend viel Spaß macht es, sich mit Spidey elegant durch die Häuserschluchten zu schwingen, was zuweilen durch kleinere Kameraprobleme etwas beeinträchtigt wird. Neben der Storymissionen kann Parker auch Nebenmissionen lösen – auf der Map wird ständig angezeigt, wo gerade ein Verbrechen stattfindet, und man hat die Wahl, zu Hilfe zu eilen, oder den Storymode weiter zu verfolgen. Für Frust sorgen spezielle knackige Actionsequenzen, in denen man sich beispielsweise mit einem der feindlichen Superhelden duelliert. Hier gilt es, bestimmte Kombinationen aus Tasten und Analogstickbewegungen auszuführen, um eine Aufgabe erfolgreich zu bewältigen. Wer hier Timingprobleme hat, kann sich immer und immer wieder an derselben Mission versuchen. Für die Kämpfe genügen dann zwei Buttons: Im Laufe des Spiels erlernt Spidey aber auch immer mehr Spezialmanöver, die sich ebenfalls durch Kombinationen der zwei Tasten ausführen lassen. Das klingt simpel, ist es auch. Stupides Hämmern auf die zwei Buttons genügt, um coole Manöver auf den Bildschirm zu zaubern. Zusätzlich lassen sich die Kontrahenten mit einer dritten Taste einspinnen und umherwirbeln. Gegnerischen Angriffen weicht der Protagonist per linker Schultertaste aus. Bei Erfolg kann Parker dann auch Kontermoves ausführen, denen die Gegner machtlos ausgeliefert sind.

Aus technischer Sicht sind sowohl der Held und auch die Stadtumgebung recht gut gelungen. Insgesamt krankt das Game in seiner Umsetzung als Multiplattformtitel, dass es wohl zu vielen Anforderungen gerecht werden musste. Auf PC und Next Gen, so auch hier auf der 360er, bleibt es ein wenig hinter den Möglichkeiten zurück. Der Soundtrack ist gelungen, die Soundkulisse ist tadellos und wird von den professionell gesprochenen Dialogen ergänzt. So wird Spiderman von der deutschen Synchronstimme des Filmhelden gesprochen. Der Schwierigkeitsgrad schwankt wie ein Berufstrinker nach einer durchzechten Nacht. Die Kampfsequenzen sind für geübte Spieler fast zu einfach, wenn sie auch Spaß machen, die Bosskämpfe frusten Casualgamer. Dank zahlreicher Checkpoints hält sich der Frustfaktor jedoch in Grenzen.

 

Fazit

Mit Spiderman 3 hat Acivision ein sauberes Lizenzspiel abgeliefert, das an Kleinigkeiten krankt. Die Vorgaben der Filmvorlage werden jedoch erreicht, Spiderman Fans, die bereits den Film genossen haben, kommen nicht um den Zock der neun alternativen Handlungsstränge herum. Technisch reizt der Titel die Xbox 360 zwar nicht aus, aber die Grafik ist ansehnlich und die Handlung läuft stets flüssig und ruckelfrei über den Schirm.  Wer immer schon mal als Superheld den Gangstern New Yorks zeigen wollte, wo der Hammer hängt, und einigermaßen frustresistent ist, kann beruhigt zugreifen.

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