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Der chinesische Drache als Investor

Glücksbringer oder Gefahr für den Technologie-Vorsprung? Vortrag von Prof. Dr. Ulrike Reisach am 6. Juli an der FH Vorarlberg im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Blickpunkt Betriebswirtschaft – Einblicke und Ausblicke”.

Dornbirn. Chinesische Investoren drängen nach Europa – egal ob Automobilindustrie, Maschinenbau, Energiewirtschaft oder Lebensmittel und Immobilie. Trotz oder gerade aufgrund abnehmender Wachstumsraten in China sind hiesige Firmen ein lohnendes Investitionsziel für aufstrebende Unternehmen aus dem Reich der Mitte. Doch klopfen chinesische Interessenten an, beginnen die Zweifel: Wer sind diese Investoren und was haben sie vor? Bleiben Standorte, Arbeitsplätze und Know-how erhalten? Ändern sich Strategie und Führungsstil? Ob und inwieweit solche Sorgen begründet sind, erläutert Prof. Dr. Ulrike Reisach in ihrem Vortrag an der FH Vorarlberg.

Politische und strategische Hintergründe

Prof. Dr. Ulrike Reisach forscht seit Mitte der 80er Jahre zum Thema deutsch-chinesische Wirtschaftszusammenarbeit und bereitet Führungskräfte für Managementaufgaben im jeweils anderen Land vor. Sie stellt in ihrem Vortrag die politischen und strategischen Hintergründe in China dar und liefert Indikatoren für die Ziele, Solidität und Nachhaltigkeit potentieller Investitionsinteressenten. Zugleich zeigt die ausgewiesene China-Expertin, wie Firmen vor und nach der Übernahme vorgehen sollten, um die Weichen für eine erfolgreiche Partnerschaft zu stellen.

Angebote vielen nicht geheuer

Die Aktualität dieser Fragestellungen wird durch die intensive Beteiligungs- bzw. Übernahmeaktivitäten im europäischem Wirtschaftsraum dokumentiert. Im Wirtschaftsblatt vom 30.5.2016 lautet eine Schlagzeile: „Der chinesische Luftfracht-, Tourismus- und Logistik-Experte HNA greift nach der Caterertochter der Fluggesellschaft Air France”. Weiters wird im Artikel dargestellt, dass der Wert der Tochter „Servair” laut Financial Times mit 475 Millionen Euro zu beziffern sei. HNA hatte Anfang April den Kauf von Gategroup, einem der größten Anbieter von Verpflegungsleistungen angekündigt. Bereits 2015 hatten die Chinesen Swissport, den weltweit größten Boden- und Fracht-Dienstleister erworben. Trotz oder wegen solcher Berichte sind aber vielen Anlegern in Deutschland Angebote aus Fernost nicht geheuer. Friedolin Strack, im Bundesverband der Deutschen Industrie zuständig für internationale Märkte, meinte jedoch: “Die Ängste vor Arbeitsplatz- und Technologieverlusten sind oft unbegründet.”

Der Vortrag am 6. Juli, um 18 Uhr an der FH Vorarlberg bietet die Möglichkeit, sich über die Chance und Risiken von Firmenübernahmen durch chinesische Investoren zu informieren. Wirtschaftstreibende und alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Anmeldung bis spätestens 3. Juli online unter: www.veranstaltungen.fhv.at

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