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„Der Ballbremser“ steht in den Startlöchern

Günter Kremmel (rechts) und Werner Hämmerle, alias „Mann“, lassen zumindest schon auf die Titelseite des Ballbremsers 2018 blicken.
Günter Kremmel (rechts) und Werner Hämmerle, alias „Mann“, lassen zumindest schon auf die Titelseite des Ballbremsers 2018 blicken. ©Edith Hämmerle
„´s Luschnouar Fasnatblättli“ erscheint auch heuer wieder am „gumpigen“ Donnerstag.
„Der Ballbremser“ steht in den Startlöchern

Lustenau. Der FC Lustenau 07 ist der älteste Vorarlberger Fußballclub, der bereits 1907 gegründet wurde. Mit Stolz blicken die Vereinsfunktionäre heute noch auf die lange Tradition zurück und auf die Fasnatzeitung, die der Verein jedes Jahr herausbringt. „Der Ballbremser“ ist fast so alt wie der Fußballclub. Bereits seit 110 Jahren wird über das Geschehen im Hinterstübchen der Lustenauer berichtet und so kommt manch‘ delikate Episode im Fasching ans Tageslicht. Die erste Ausgabe ist im Jahr 1908 erschienen, damals noch handgeschrieben, in Kurrentschrift. In den 1940er-Jahren kam „Der Ballbremser“ zwischendurch als „Rapid-Echo“ heraus und das Layout ging ebenso mit der Zeit und so wurde die Zeitung später auch in Farbe gedruckt.
Heuer ist die Fasnat kurz. Umso mehr muss sich das Team des „Ballbremsers“ sputen, alle Beiträge termingerecht unterzubringen. „Wir sind in Vorbereitung, das Cover ist bereits erstellt“, wird die Titelseite 2018 einmal im Voraus offiziell gelüftet. Über den Inhalt wird Stillschweigen gelegt. Hinter dem bewährten Redaktionsteam, das die Beiträge anonym liefert, steht Günter Kremmel als Drahtzieher an vorderster Front. Seit 40 Jahren koordiniert und managet er alles rund um das Lustenauer „Fasnatblättli“. Doch an seiner Seite steht zum Glück noch der Chefredakteur. Er ist derjenige, der den Kopf hinhält, wenn etwas aus den Fugen gerät oder wenn sich einer in einem Bericht zu sehr auf den Schlips getreten fühlt. Für diese Funktion hat sich Kremmel vor zwei Jahren den „Mann“ ausgesucht, dessen Kopfgröße einiges auszuhalten verspricht. Werner Hämmerle, alias „Mann“, hat dieses „dankbare“ Amt von Walter Schinagl (Tschini) übernommen.

Heiße Tipps sind gefragt

Im Großen und Ganzen sei es ohne gröbere Beschwerden abgelaufen, zumindest während Kremmel‘s Laufbahn. „Bis auf eine brenzlige Situation vor ungefähr 20 Jahren. Ein Fall kam beinahe vor’s Gericht“, schildert Kremmel als langjähriger FC-Lustenau-Funktionär und meint rückblickend: „Mit Müh und Not fand die heikle Story mit einer außergerichtlichen Einigung dann doch noch einen guten Ausgang. Es kostete uns damals aber trotzdem 500 Schilling. Bei einer Faschingszeitung gelten andere Gesetze. Die Geschichten werden der närrischen Zeit angepasst und entsprechend gewürzt, doch das Körnchen Wahrheit stecke immer im Detail, berichtet Kremmel in eigener Sache. Ebenso sei die enge Zusammenarbeit mit der Bevölkerung, die das Ohr am Geschehen hat, für das Team enorm wichtig, das jahrein- jahraus mit ausgestreckten Fühlern unterwegs ist. „Die Leute liefern uns die eine oder andere Episode frei Haus oder geben uns einen heißen Tipp“, lässt Kremmel hinter die Kulissen blicken. „Der Ballbremser“ erschein jedes Jahr vor dem Hochfaschingswochenende. Heuer ist es der 8. Februar. Dann wird manch ein Lustenauer Urgestein mit gemischten Gefühlen die Zeitung erwerben, um zu erfahren, ob er oder sie wieder in den Schlagzeilen steht.

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