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"Den Stürmen der Zeit getrotzt"

Junge Schützen - alte Tradition
Junge Schützen - alte Tradition ©Fotograf: wru
Seit Kaiserin Maria Theresia rücken die Hörbranzer Fronleichnamsschützen aus
Fronleichnam in Hörbranz

Wenn an Fronleichnam und am darauffolgenden Sonntag die Fronleichnamsschützen und die Musikkapelle in Hörbranz aufmarschieren, die Prozession und die gesamten Festlichkeiten umrahmen und aktiv mitgestalten, so geschieht dies seit rund 250 Jahren. Schon damals, als Kaiserin Maria Theresia und später ihr Sohn Joseph II über das große Habsburgerreich herrschten, rückten die Hörbranzer Schützen und die Musikkapelle – zu dieser Zeit noch „türkische Musik“ oder auch „Feldmusik“ genannt – an Fronleichnam aus.

Die gesamte Kompanie besteht aus 82 Offizieren und Mannschaften, dazu kommt noch der Musikzug, den der Musikverein Hörbranz stellt. Der Pionier sowie der Tambourzug führen die Kompanie während der Prozession an. Die vier Schützenzüge schießen mit Vorderladergewehren mehrere Ehrensalven „zur Ehre Gottes“, für die Ehrengäste und das „Volk“. Das Artilleriekorps, ausgestattet mit zwei Vorderladerkanonen, schießt während der Prozession – weit abseits der Gläubigen – kräftige Salutschüsse, die kilometerweit durchs Leiblachtal hallen. „Die Kompanie hat den Stürmen der Zeit getrotzt, sie hat die Napoleonischen Kriege, die beiden Weltkriege und die Zeit der gesellschaftlichen Umwälzungen des 20. Jahrhunderts überstanden“, erläutert Schützenhauptmann Christoph Hagen. „Wir sind stolz auf unsere Tradition und unsere Kompanie hat auch keine Nachwuchssorgen“, ergänzt der Hauptmann stolz, der sich – wie „ganz Hörbranz“ – auf das Fronleichnamsfest freut.

 

Die Scützen legen auch Wert auf die Feststellung, dass ihr Mitwirken an Fronleichnam nichts mit Krieg oder Waffenverhehrrlichung zu tun hat: „Das Präsentieren des Gewehrs und das Abschießen einer Ehrensalve (General-de-Charge) ist die schützengemäße Form eines Ehrenerweises, eines Grußes auch an Gott.“ (wru)

 

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