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De Vries-Skulptur aus OÖ versteigert

Eine Bronze-Skulptur des niederländischen Künstlers Adriaen de Vries (1550-1626), die bis vor Kurzem im Innenhof des oberösterreichischen Schlosses St. Martin stand, ist bei Christie's in London für umgerechnet 22,5 Mio. Euro versteigert worden. Den Zuschlag für die "Figur mit Globus" erhielt das Amsterdamer Rijksmuseum, wie Christie's am Donnerstagabend mitteilte.


Der Preis sei ein neuer Auktionsweltrekord für ein Werk von de Vries, teilte das Auktionshaus mit. Taco Dibbits, der Direktor der Kunstsammlungen im Rijksmuseum meinte nach der Auktion: “Wir sind begeistert, dass wir dieses außergewöhnliche Werk des niederländischen Michelangelo, Adriaen de Vries, erwerben konnten. Bis heute hat es keine solche Skulptur in den Niederlanden gegeben.”

Die Figur war wie der “Standard” berichtete 2010 im Rahmen einer Routineschätzung entdeckt worden und entpuppte sich als ein in der Fachwelt bisher unbekanntes Werk des niederländischen Bildhauers aus dem Jahr 1626. Im Juli 2011 in London hätte die Skulptur bereits versteigert werden sollen. Auf Basis des Denkmalschutzgesetzes, dem auch Privatpersonen unterliegen, hatte der Eigentümer die Ausfuhr beantragt und bewilligt bekommen.

Da das Schloss St. Martin im oberösterreichischen Innkreis jedoch seit 1940 unter Denkmalschutz steht und damit automatisch auch Teile des Inventars (Ensembleschutz) habe das Kulturministerium jedoch die sofortige Rückkehr der Skulptur angeordnet.

Auf Anfrage des “Standard” bestätigte das Bundesdenkmalamt Ende November aber das Vorliegen einer Ausfuhrbewilligung für die nunmehrige Auktion. Es habe sich herausgestellt, dass die Skulptur weder für das Schloss geschaffen, noch 100 Jahre später im Hinblick auf den Standort im Schlosshof erworben wurde. Außerdem liege keine empfindliche Beeinträchtigung des österreichischen Kulturbestandes vor.

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