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"Das Werk" bekommt neue Regeln

Der Glaubensgemeinschaft "Das Werk" mit Sitz im Kloster Thalbach wurden neue Regeln auferlegt.
Der Glaubensgemeinschaft "Das Werk" mit Sitz im Kloster Thalbach wurden neue Regeln auferlegt. ©Friedrich Böhringer
Der Vatikan hat der katholischen Gemeinschaft "Das Werk" mit Hauptsitz in Bregenz offenbar neue Regeln angeordnet. Das haben Recherchen von "ORF Vorarlberg" ergeben. Neu ist etwa, dass die Ordensleitung künftig gewählt werden muss. Bisher bestimmte der innerste Zirkel die Leitung auf Lebenszeit. "Das Werk" war vor drei Jahren wegen Missbrauchsvorwürfen in die Schlagzeilen geraten.
Missbrauchsvorwürfe gegen "Das Werk"
"Das Werk" räumt Fehler ein

“Das Werk” wurde 1938 gegründet und 2001 vom Vatikan approbiert sowie als “Familie gottgeweihten Lebens” anerkannt. Die Gemeinschaft untersteht direkt dem Papst. Der Hauptsitz des in zwölf Ländern aktiven Ordens ist seit 1978 das Bregenzer Kloster Thalbach. In Österreich gibt es Niederlassungen in Schoppernau im Bregenzerwald, in Feldkirch, Innsbruck und Wien.

Missbrauchsvorwürfe

2014 wurden Anschuldigungen von ehemaligen Mitgliedern laut. Sie berichteten von sexuellen Übergriffen gegenüber Mitschwestern und von Einschränkungen der persönlichen Freiheit. Auch die ehemalige Ordensschwester Doris Wagner schilderte in ihrer Biografie, sexuell missbraucht, manipuliert und unter Druck gesetzt worden zu sein.

Daraufhin ordnete der Vatikan eine Prüfung an und entsandte einen Visitator nach Bregenz. Als Konsequenz aus der Kontrolle beschloss laut ORF die Glaubenskongregation im Vatikan, dass die Generalkonstitutionen des “Werks” wesentlich zu überarbeiten sind. Das Ziel sind transparente Regeln wie sie bei anderen katholischen Orden schon lange Usus sind. Dazu gehört unter anderem auch, dass nicht nur eine Wahl der Ordensleitung stattfindet, sondern die Wahl auch von außen überprüft wird. “Das Werk” hat sich bisher nicht zum Eingriff des Vatikan geäußert.

(APA)

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