Der Reinerlös der fünften Fête Impériale, die am Freitagabend in der Wiener Spanischen Hofreitschule über die Bühne ging, geht in die Erhaltung der Hofreitschule und der Lipizzanerzucht. Dennoch stahlen an diesem Abend zwei kleine Ferkel den Pferden und den Promis die Show. Mitzi und Resi begeisterten im Vorfeld und bei der Eröffnung ihr Publikum.
Ein Sommerball im Zeichen Niederösterreichs
Anklang fand aber auch das Niederösterreich-Motto des Sommerballabends, etwa im Pop-up-Restaurant von Köchin Lisl Wagner-Bacher, die unter anderem Alpsaibling, Milchkalb und Marillenknödel servierte. “Es ist eine große Ehre für Niederösterreich. Als ich damals mit der Schule hier war, hätte ich nie geglaubt, hier einmal einen Ball zu eröffnen”, betonte Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) im Gespräch mit der APA.
Mit dem Heldenberg habe man ja schon seit einigen Jahren eine Verbindung zu den weißen Pferden – und trage auch große Verantwortung. Auch Pröll selbst verbinde viel mit den Tieren: “Als ich ein Kind war, hat mir bei einem Fuhrwerksunfall ein Pferd das Leben gerettet. Das bleibt”, erzählte der Landeshauptmann.
Die Hofreitschule in rot-weiß-rot
Die rot-weiß-rote Ausstattung des Abends gefiel ebenfalls: “Für mich ist hier ja immer die Dekoration eines der Highlights”, lobte Life Ball-Organisator Gery Keszler die Mischung zwischen Historie und Moderne. Unter die Gäste des Abends mischten sich unter anderem auch Kathrin Glock, Ehefrau des Waffenherstellers Gaston Glock, Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) und Schauspieler Peter Weck.
Organisatorin der Fête Impériale zufrieden
Durchaus zufrieden zeigte sich daher auch Organisatorin Elisabeth Gürtler mit der Eröffnung, ihren Gästen und dem Ball insgesamt: “Wie versuchen immer ein bisschen etwas Lustiges machen, ich hoffe, das ist mit der Eröffnung gelungen. Es soll ja ein Ball in eleganter Tenue, aber in lockerer Stimmung sein.” Routine werde die Fete dabei für sie nie, da jedes Jahr ein bisschen etwas neu sei. Die sechste Fete wird es daher auf jeden Fall auch geben: Immerhin muss das 450-Jahr-Jubiläum der Spanischen Hofreitschule begangen werden.
Aber nicht nur die Ferkel, auch die Lipizzaner fanden Fans, etwa in Model Melanie Scheriau: “Ich hatte unlängst ein Shooting hier in der Hofreitschule. Da habe ich mich sofort in meinen Lipizzaner-Freund verliebt”, schwärmte sie gegenüber der APA. Sie sei überhaupt ein großer Tierfreund – egal, ob groß oder klein.
Promis und die Pferde
Etwas skeptischer steht Autor Franzobel den Vierbeinern gegenüber – immerhin habe ihn ein Pferd bei seinem ersten Versuch in seiner Landschulwoche gleich viermal abgeworfen. “Jetzt kenn’ ich Pferde nur noch von der Leberkäsesemmel her”, meinte er.
Ganz im Gegensatz dazu seine Frau Maxi Blaha, die sogar eine klassische Reitausbildung hat. “Ich war ein richtiges Reitermädchen, das hat aber nur bis circa 15 gehalten, als dann das Fortgehen angefangen hat.” Als großer Pferdefreund stellte sich auch Geschäftsmann und Lobbyist Alfons Mensdorff-Pouilly vor, selbst Besitzer von acht Tieren. “Lipizzaner sind eine tolle Rasse, aber ich würde nicht gerne auf ihnen reiten, schon allein weil ich wahrscheinlich zu schwer bin.” Auch seiner Ehefrau Maria Rauch-Kallat, ehemals ÖVP-Frauenministerin, war das Gespräch über Pferde deutlich lieber als das über Bundeshymnen.
Lieber für die Gesellschaft und Unterhaltung als nur für die Pferde kam Ex-Skistar Karl Schranz, der mit Herbert Prohaska und Hubert Neuper über den roten Teppich flanierte: “Ich hatte immer lieber zwei Ski unter den Füßen”, meinte er. Ein traumatisches Pferdeerlebnis konnte auch Moderatorin Arabella Kiesbauer beisteuern: “Mit mir ist einmal ein Pferd durchgegangen, das konnte mit meinem Temperament nicht mit”, erzählte sie. Der Schock sei gesessen – ihre Kinder lasse sie aber trotzdem reiten.
Ballgäste feierten bis in die Morgenstunden
In drei Locations – der Winterreitschule, der Sommerreitbahn und der Stallburg ging die Fete noch bis vier Uhr in der Früh. Für das leibliche Wohl der Gäste sorgten neben Lisl Wagner-Bacher auch der bewährte Würstlstand und ein Eisstand. (APA)
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