„Ein neues wirtschaftliches Dorfzentrum ist an der Stelle der ehemaligen Sennerei geplant. Das ,Sennhus‘ Schwarzenberg wird neues Leben ins Dorf bringen – ein Treffpunkt mit Geschäften für die Nahversorgung, Räumlichkeiten für einen Arzt und Gesundheitsdienste sowie hochwertige Büros und Wohnungen“, wirbt Baukultur Schwarzenberg im Internet für das Projekt und der Investor und Projektverantwortliche Bertram Dragaschnig fügt an: „Ich investiere in die Zukunft unseres Dorfes, weil ich überzeugt bin, dass wir alle von einem lebenswerten Schwarzenberg profitieren – Bürger genauso wie Unternehmen.“
Überraschende Wende
So weit, so gut, es gab kaum vernünftige Argumente gegen das Großvorhaben im Zentrum der Gemeinde, die rund sechs Millionen Euro teure Investition in das Projekt wurde allgemein begrüßt. Das hat sich jedoch schlagartig geändert, denn die Verhandlungen mit dem ortsansässigen Nahversorger, seinen nur einen Steinwurf vom neuen Gebäude entfernten Markt in das Sennhus zu verlegen, haben zu keinem Ergebnis geführt. Auf der Suche nach Alternativen kam Sutterlüty ins Gespräch – und seither gehen die Wogen in Schwarzenberg – wieder einmal – hoch.
Kein „gewöhnlicher“ Markt
Dies deshalb, weil der bestehende SPAR-Markt ein Stück Schwarzenberg ist. Das Geschäft „gehört“ nicht einem Kaufmann, sondern dem Konsumverein Schwarzenberg – und hinter dem stehen rund 300 Mitglieder, die die Existenz „ihres“ Nahversorgers akut gefährdet sehen. Obmann Franz Greber befürchtet, dass es sich wirtschaftlich nicht ausgehen werde, wenn ein Mitbewerber um Kunden buhlt. So viel Kaufkraft sei in Schwarzenberg nicht vorhanden, dass es in unmittelbarer Nähe zwei Nahversorger „vertrage“, mutmaßt Greber. Anders wird das bei der Supermarktkette Sutterlüty gesehen. Es gebe zwar in Egg und Bezau bereits Sutterlüty-Filialen, das 400 Quadratmeter große Geschäft im neuen Sennhus in Schwarzenberg bedeute jedoch kein Überangebot an Verkaufsflächen in der Region – so die Einschätzung von Sutterlüty-Pressesprecher Philipp Giselbrecht. Diese Ansicht teilt auch Bürgermeister Armin Berchtold, der davon spricht, dass mit Sutterlüty Kaufkraft im Ort gebunden werde.
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