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Das „Du“ trat durch die Pforte der Musik

Sopranistin Claire Lefilliatre trug Stücke des Frühbarocks vor, begleitet von Thomas C. Boysen (rechts) und seinem Ensemble.
Sopranistin Claire Lefilliatre trug Stücke des Frühbarocks vor, begleitet von Thomas C. Boysen (rechts) und seinem Ensemble. ©Verena Kogelnig
Begegnung mit barocken Werken beim ersten "Musik in der Pforte"-Konzert dieses Jahres.
Oh glücklicher Tag, Konzert

Feldkirch Seit 20 Jahren trägt die Konzertreihe „Musik in der Pforte“ Meisterwerke verschiedener Epochen an ihr Publikum im Pförtnerhaus heran. Dem Mitgründer und künstlerischen Leiter Klaus Christa war es immer ein Herzensanliegen, den Zuhörern „echte Begegnung“ mit der Musik zu ermöglichen. So erkor er als Jahresthema für 2018 die Betrachtungen des österreichisch-israelischen Philosophen Martin Buber über „Ich-Du“-Begegnungen. Bubers Gedanken ergründete vorigen Donnerstag und Freitag ein international besetztes Ensemble: Es spürte dem „Ich-Du“ in der Musik des Barock nach.

Das „Du“ in der Liebe, dem Tod – und der Musik

Das Programm für „Oh glücklicher Tag“ stellte der Norweger Thomas C. Boysen zusammen. Der in Deutschland unterrichtende Musiker war anfänglich E-Gitarrist und wandte sich dann dem Lautenspiel zu. In den Werken des Frühbarocks fand er seine musikalische Richtung. Boysen erlas für dieses erste Konzert der Saison Stücke von Komponisten wie Claudio Monteverdi, Antonio Bertali und Carlo Farina, die er an der Theorbe begleitete, einem zu den Lauten gehörenden Generalbass-Instrument mit verlängertem Hals. Die renommierten Musiker, die er eigens für dieses Konzert zusammenbrachte, kamen aus Deutschland, der Schweiz, Ungarn und Norwegen. Franciska Anna Hajdu (Barockvioline), Julia Beller-Boysen (Barockviola), Giovanna Pessi (Harfe), Patrick Sepec (Barockcello), Thor Harald Johnsen (Laute und Barockgitarre) und Boysen (Theorbe und Barockgitarre) breiteten in dem samtigen Klang ihrer Instrumente die reichhaltigen und gemütsvollen Werke aus der Zeit des 17. Jahrhunderts aus. Besonders mit ihrer Interpretation von Bertalis „Ciaconna“ ließ Veronika Skuplik (Barockvioline) die melodiöse Seele des Barock durch die Jahrhunderte heraufsteigen. Zu prachtvollen Säulen und lichten Kuppeln wiederum erhob sich der Gesang der französischen Sopranistin Claire Lefilliatre. Sie brachte gleichsam Leidenschaftliches und Schmerzvolles der Themen näher, in denen die Begegnung mit dem Du in der Liebe, im Ewigen, aber auch im Tod anklang. VKO

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