Nach dem 3:0 in Weißrussland war die Stimmungslage im SCR-Lager bestens. “Wir müssen demütig bleiben. Das sind so Momente, die in einer Saison vorkommen”, sagte Trainer Klaus Schmidt nach einer Vorstellung, die drei Tage vor dem Ligastart gegen die Austria die Zuversicht im Altacher Lager stärkte. Im Unterschied zum 1:1 im Zweitrunden-Hinspiel überzeugte seine Elf mit Effizienz. Schnelle Tore zu Beginn der ersten und zweiten Spielhälfte halfen. “Wir haben die Tore zu einem perfekten Zeitpunkt gemacht”, wusste der zum 3:0 erfolgreiche Kapitän Philipp Netzer.
Altach schockt Brest mit Traumtor
Mit dem ersten Treffer der Partie schockten die Altacher den Gegner schon in der 8. Minute. Ngamaleus Kunstschuss verdiente das Prädikat “sehenswert”. Der 23-jährige Kameruner düpierte Brest-Torhüter Jeremy Malherbe mit einem Fernschuss von der Mittellinie. In ähnlicher Manier hatte Jonatan Soriano vor dreieinhalb Jahren in der Europa League bei Ajax Amsterdam getroffen. Schmidt konnte nach dem Spiel darüber nur staunen.
“Ich dachte mir: ‘Um Gottes Willen'”
“Ich bin knapp daneben gestanden. Ich dachte mir: ‘Um Gottes Willen, was macht er jetzt’. Dann ist die Kugel auf dem Weg gewesen”, sagte der Steirer. “Es war ein magisches Tor, ich war live dabei und habe wieder etwas Neues kennengelernt.” Das Interesse an Ngamaleu vonseiten ausländischer Clubs dürfte mit dem Tor jedenfalls nicht kleiner geworden sein. In den vergangenen Wochen wurde immer wieder über den Verkauf des im Sommer des Vorjahres aus seiner Heimat geholten Offensivmanns spekuliert.
Jetzt gilt es gegen belgischen Top-Klub Gent zu bestehen
Die nächste Möglichkeit zu glänzen hat Ngamaleu im Duell mit Gent. Der Verein aus Flandern hat die abgelaufene Saison auf Platz drei im belgischen Oberhaus beendet. In der vergangenen Europa League kam der 1900 gegründete Traditionsclub (ein Meistertitel, 2015) bis ins Achtelfinale. Das Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde findet am Donnerstag (20.30 Uhr) in der im Juli 2013 eröffneten, 20.000 Zuschauer fassenden Ghelamco Arena von Gent statt.
Altach hat nichts zu verlieren
Zu verlieren hat Altach nichts. So lautet auch das Motto der Vorarlberger. “Der Gegner ist Favorit. Diese Rolle nehmen wir an und werden Vollgas geben”, kündigte der in Brest ebenfalls als Torschütze erfolgreiche Stefan Nutz an. Einziger Wermutstropfen der Altacher: Das Rückspiel gegen die Belgier am 3. August wird nicht im heimischen Schnabelholz, sondern am Innsbrucker Tivoli stattfinden.
Die Cashpoint-Arena hat laut UEFA-Statuten nicht ausreichend Sitzplätze, um ein Europacup-Spiel in dieser Phase zu veranstalten. In Innsbruck spielten die Altacher bereits bei ihrer Europacup-Premiere 2015.
(APA)
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