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Damüls hat „haushohe Schneevorräte“

Wintertraum Damüls
Wintertraum Damüls
Schneehöhenmessung bescheinigt den Pisten vor Beginn der Sommerzeit „alles im grünen Bereich“.

Damüls. (stp) Nach einem über viele Tage stabilen und traumhaften Ski­frühling kam ausgerechnet zum kalendarischen Frühlingsbeginn der Winter zurück und bescherte in höheren Lagen noch einmal einen kräftigen Nachschub kostbarer weißer Pracht, die viele Liftbetreiber aufatmen lässt. Doch weil auf Frau Holle nicht immer Verlass ist, hat man im Skigebiet von Damüls vorgesorgt und im wahrsten Sinne des Wortes „haushohe Schneevorräte“ angelegt, um aus diesem Depot bei Bedarf Schnee auf kritische Pistenbereiche schaffen zu können.

Skipisten auf Bildschirm

Wo solche Maßnahmen notwendig sind, lässt sich auf den Bildschirmen in der Betriebszentrale ablesen, denn die Pistengeräte liefern bei ihrer Arbeit permanent exakte und lückenlose Daten über die aktuelle Schneehöhe. Ein ausgeklügeltes Programm setzt diese Schneehöhenmessung optisch um – wenn die Schneehöhe auf der Piste unter 30 cm sinkt, scheint diese Fläche „rot“ auf. Geschäftsführer Markus Simma und Betriebsleiter Roland Moosbrugger müssen sich noch keine Sorgen machen, wenn sie das Programm starten, denn sehen sie auf dem Bildschirm maximal kleine rote Punkte, die dafür stehen, dass die Schneehöhe im betreffenden Pistenbereich weniger als 30 cm beträgt. Fast der gesamte Pistenbereich liegt auch Ende März noch im viel zitierten „grünen Bereich“ – in diesem Fall sogar im blauen, hellbraunen und dunkelbraunen Bereich.

Ein kleiner Scherz

„Braun“ ist auf Skipisten zwar verpönt, mit dem kleinen Scherz des Programmierers haben sich die Damülser Seilbahnmitarbeiter aber längst angefreundet. „Dunkelbraun bedeutet, dass hier die Piste noch mit mehr als 120 cm Schnee bedeckt ist“, „beruhigt“ Markus Simma den irritiert auf den Bildschirm schauenden Journalisten. „Hellbraun bedeutet 90 bis 120 cm, blau 60 bis 90 cm und grün ist keine frühlingshaft sprießende Wiese, sondern die Angabe für 30 bis 60 cm Schneeauflage“, ergänzt Betriebsleiter Moosbrugger.

Täglich Tausende Daten

Angaben über Schneehöhen werden von Skifahrern mitunter skeptisch gesehen, zu oft werden diese von den Liftbetreibern allzu optimistisch „aufgerundet“, hier sind sie aber absolut korrekt. „Wenn die Pisten präpariert werden, übermitteln Messgeräte permanent Tausende von Daten an den Rechner, der dann die Schneehöhenkarten erstellt. Für die Walzenfahrer, den Pistendienst und die Betriebsleitung sind diese Karten eine optimale Grundlage für die Arbeit – sie wissen jederzeit, wo korrigiert werden muss, wo die Schneeauflage zu dünn wird und deshalb Schnee herangeschafft werden muss“, erläutert Moosbrugger an Hand der Bildschirmdaten.

Wie diese Korrekturen vorgenommen werden, macht ein Lokalaugenschein im Skigebiet deutlich. „Wir fahren hier zweigleisig. Dort, wo genügend Naturschnee vorhanden ist, haben wir diesen im Hochwinter zu Depots zusammengeschoben, weiter unten arbeiten wir natürlich mit Kunstschnee – der jetzt leere Speicher für die Kunstschneeerzeugung zeigt, dass wir auch hier Vorsorge treffen konnten und an exponierten Stellen noch Schneedepots haben.“ Ob das bis zum geplanten Saisonende reicht? „Wir sind guter Dinge, der Neuschneezuwachs und die gesunkenen Temperaturen in den letzten Tagen haben uns da viel weitergeholfen“, gibt sich Simma zuversichtlich.

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