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"Cruise" und "Rush" in Konkurs - Betreiber: "Sperrstunde schuld!"

"Die Enttäuschung in der Familie aber auch bei den 40 Mitarbeitern ist natürlich groß", bedauert Thomas Krobath, der in diesen Tagen ein Wechselbad der Gefühle durchlebt.
"Die Enttäuschung in der Familie aber auch bei den 40 Mitarbeitern ist natürlich groß", bedauert Thomas Krobath, der in diesen Tagen ein Wechselbad der Gefühle durchlebt. ©VOL.AT/Philipp Steurer
Bürs, Bludenz - Die Club Eventhaus Gastro GmbH, Betreibergesellschaft des Cruise in Bludenz und Rush in Bürs musste am Mittwoch, 7. Mai 2014 Konkurs anmelden. Als Auslöser geben die Betreiber Thomas, Martin und Stefan Krobath die Verkürzung der Sperrstunde im Jänner in Bludenz an.
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“Die Enttäuschung in der Familie aber auch bei den 40 Mitarbeitern ist natürlich groß”, bedauert Thomas Krobath, der nach eigenen Angaben “in diesen Tagen ein Wechselbad der Gefühle durchlebt”. Denn einerseits feiert der Unternehmer im Juni das bereits 10-jährige Jubiläum des K-Shake in Röthis. Andererseits muss er nun zwei seiner Clubs dem Konkurs-Verwalter übergeben die laut Krobath “bis vor einem halben Jahr ebenfalls noch gut gelaufen sind”.

Abmachungen nicht eingehalten?

In einer Aussendung macht man aus der Enttäuschung keinen Hehl. Bereits vor der Eröffnung des Cruise hätten die Betreiber auf die Wichtigkeit einer verlängerten Sperrstunden hingewiesen. Diese sei vom Bürgermeister damals zugesagt worden. Nur diese Zusage hätte die Gastronomen zur Übernahme – und zur Investition von 150.000 Euro – bewegt.

“Die Konzepte im Rush für ein jüngeres- und ergänzend dazu im Cruise für ein älteres Publikum haben sich perfekt ergänzt”, erläutert Krobath. So habe sich das Cruise zu einem Anziehungspunkt für viele junge Erwachsene zu später Stunde entwickelt. Dem längeren Ausgehverhalten, so die Betreiber, sei Rechnung getragen worden.

“Das war der Anfang vom Ende”

Mit den Einsatzkräften der Stadtpolizei Bludenz unter der Leitung von Mario Leiter, die in der Anfangsphase noch für das Nachtleben “zuständig” waren, gab es eine sehr gute Zusammenarbeit“, sagt Krobath. “Aufgrund von Einsparungsmaßnahmen hat dann jedoch die Bundespolizei das Kommando übernommen. Krobath: “Das war der Anfang vom Ende!”

So hätte die Bundespolizei starken Druck auf Bürgermeister Mandi Katzenmayer ausgeübt. Die Folgen: Aus keiner Sperrstunde wurde eine um 04:00 Uhr. “Das heißt – Licht an um 03:30 Uhr” führt Krobath aus. Die Folgen seien fatal gewesen: Der Verlust der umsatzstarken “Prime-Time” in der Umsatzstarken Winterzeit hätte zu einem Verlust von 40 Prozent geführt. Gespräche mit der Stadt wären erfolglos verlaufen.

Leise Hoffnung für “Cruise”

Die Betreiber hätten sich einen längeren Beobachtungszeitraum gewünscht. Thomas Krobath: “Wir wurden Mitte November über Probleme informiert, welche nicht in Abrede gestellt werden. Wir hätten gerne zuerst zusätzliche Maßnahmen wie z.B. eine Kameraüberwachung installiert und dann die Situation über weitere sechs Monate beobachtet.” Der Wunsch eines längeren Beobachtungszeitraums sei auch in einer Besprechung am 27. Dezember 2013 geäußert worden. An jenem Freitag in den Weihnachtsferien gab es ein Gespräch mit Bürgermeister Katzenmayer, Polizeiinspektor Winder und Wirtschaftslandesrat Rüdisser.

Der Wirtschaftslandesrat habe sich um eine Lösung bemüht – jedoch ohne Erfolg. Thomas Krobath hat die Hoffnung zumindest für das Cruise aber noch nicht ganz aufgegeben: “Wann die Betriebe Cruise und Rush definitiv geschlossen werden müssen, liegt nun nicht mehr in unserer Hand. Aber wir hoffen, wenigstens das kleinere Cruise weiterführen zu können.” Bürgermeister Katzenmayer hat ab Juli eine Sperrstunde ab 5 Uhr angekündigt. “Wir werden sehen, ob dieser Kompromiss für uns nicht zu spät kommt”, sagt Krobath.

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