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Costa Concordia: Gedenkfeier ohne Wrack auf Insel Giglio

Am kommenden Dienstag wird den Opfern der vor drei Jahren havarierten Costa Concordia gedacht.
Am kommenden Dienstag wird den Opfern der vor drei Jahren havarierten Costa Concordia gedacht. ©AP
Drei Jahre nach der Havarie der Costa Concordia bereitet sich die italienischen Insel Giglio auf Gedenkfeiern zu Ehren der 32 Todesopfern vor.
Wrack der Costa Concordia ist aufgerichtet
Letzte Reise: Costa Concordia vor Genua

Am kommenden Dienstag – dem Jahrestag der Havarie – findet im Hafen der Insel eine Gedenkzeremonie statt, an der sich Überlebende, Retter und Angehörige der Opfer beteiligen.

Schweigeminute

Geplant ist eine Messe zu Ehren der Toten und eine Prozession zur Gedenktafel im Hafen, die an die Concordia-Katastrophe erinnert. Auch Vertreter der italienischen Regierung und der Schifffahrtsgesellschaft Costa Crociere, Betreiberin des verunglückten Schiffes, werden an der Zeremonie teilnehmen. Um 21.45 Uhr, genau dem Zeitpunkt, als die Concordia den Felsen rammte, werden auf der ganzen Insel die Sirenen heulen, dann folgt eine Schweigeminute.

Meeresboden-Wiederherstellung

Giglio bereitet sich auf eine Gedenkzeremonie vor, die anders als die bisherigen ist. Das Wrack des Luxusliners liegt nicht mehr vor der Insel. Es wurde im Juli im Rahmen einer spektakulären Abschleppaktion zur Abwrackung in die Hafenstadt Genua geführt. Der in Mitleidenschaft gezogene Meeresboden vor Giglio wird inzwischen wieder hergestellt. Dafür muss die Betreiberin der 2012 havarierten Costa Concordia, Costa Crociere, 85 Millionen Euro ausgeben.

Die Arbeiten für die Wiederherstellung des Meeresboden haben im November begonnen und werden noch rund 13 Monate in Anspruch nehmen. 150 Personen werden dabei eingesetzt. Die Umwelt rund um die Insel wird von Meeresbiologen ständig überwacht.

Prozess-Ende im Februar

Inzwischen kommt in der toskanischen Stadt Grosseto der Prozess rund um die Havarie der Costa Concordia in die Endphase. Zwei am Montag und Dienstag geplante Gerichtsverhandlungen, bei denen vier Verteidigungszeugen hätten vernommen werden sollen, mussten zwar wegen der Erkrankung eines Richters vertagt werden. Der seit 2013 laufende Prozess gegen Kapitän Francesco Schettino könnte jedoch spätestens im Februar zu Ende gehen. Schettino muss sich unter anderem wegen fahrlässiger Tötung und Verlassen des Schiffes vor Gericht verantworten. Ihm drohen bis zu 20 Jahren Haft.

77 Österreicher an Bord

Die Costa Concordia hatte am 13. Jänner 2012 bei einem riskanten abendlichen Manöver einen Felsen gerammt und war mit 4.229 Menschen an Bord nur wenige Meter vor der Toskana-Insel Giglio in Schieflage geraten. Bei dem Unglück starben 32 Menschen. An Bord befanden sich auch 77 Österreicher, die sich alle retten konnten.

Erinnerungen an die Costa Concordia-Havarie hat zuletzt der Brand an Bord der Autofähre “Norman Atlantic” wach gerufen, bei dem nach derzeitigem Erkenntnisstand elf Passagiere sowie zwei Rettungskräfte ums Leben gekommen sind. An Bord befanden sich fünf Österreicher, die gerettet werden konnten. Die Zahl der Vermissten dürfte zwischen zehn und 18 betragen. (APA)

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