Seit dem Schuljahr 1990/91 ist das Sportgymnasium als Teil des BORG Dornbirn-Schoren auf dem Messeareal, seit 2010 ist es ein selbstständiges Bundesgymnasium. In dieser Zeit ist die Schule auf 13 Klassen mit 260 Schülern angewachsen. Eines hat sich in dieser Zeit jedoch kaum verändert: Die gesamte Schule ist trotz mehrerer Um- und Zubauten überwiegend ein Provisorium. Bis 2010 konnte das Sportgymnasium auf die Bibliothek und die Klassenräume des Stammgymnasiums zurückgreifen, diese Räume fehlen nun.
Messehallen und Container
So dient die Halle A, in der während der Herbstmesse Stände sind, als Trakt für mehrere Klassenzimmer. Auch die Mittagessen werden in dieser Halle an die Schüler ausgegeben. Vier Klassen müssen außerdem in Containern unterrichtet werden, da es an Klassenräumen fehlt. Beidem fehlt es an der geeigneten Isolierung, sind im Sommer heiß und im Winter schwer zu heizen. Die restlichen Klassenräume sind umgebaute Büros der Messe. Die Zentralmatura wird voraussichtlich aus Platzmangel in den ehemaligen Räumen der Tanzschule Hieble geschrieben.
“Klare Spielregeln” sollen Konflikte vermeiden
Hinzu kommt das neue Konzept der Dornbirner Messe mit immer neuen Fachmessen. Die tagelangen Auf- und Abbauarbeiten stellen für die Schule eine zunehmende Belastung dar. Schließlich dienen die Sporthallen während den Messen auch als Ausstellungshallen, hinzu kommt der Lärm der Vor- und Nachbereitungen. Bei der Messe ist man sich der damit verbundenen Konflikte mit dem Sportgymnasium und den Vereinen bewusst. Man müsse daher “im Sinne aller Nutzer klare Spielregeln aufstellen”, erklärt Bernd Hagen von der Messe Dornbirn gegenüber VOL.AT. Bei der Messe sieht man in der Mehrfachnutzung des Geländes großes Potential. Nicht nur, dass Sportaktivitäten vermehrt in das Messeprogramm eingebunden werden könnten, auch die neuen Hallen sollen für Sportveranstaltungen verwendbar sein.
Messe will sich als Sportstätte etablieren
Das Ziel der Messegesellschaft: Das Messegelände mit den Sportstätten neben Arbeitsplatz und Wohnung zum “dritten Ort” der täglichen Nutzung für die Bevölkerung machen. Nicht zuletzt deshalb sollen regelmäßige Treffen mit den Nutzern des Messegeländes die Zusammenarbeit verbessern. So sollen Regeln und Nutzungsbestimmungen gefunden werden, “die die Interessen der Nutzer in möglichst hohem Ausmaß berücksichtigen und auch die Entwicklung zum professionellen Messe- und Eventzentrum ermöglichen.” Die bisher ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Dornbirner Messe als Vermieter betont auch Schuldirektor Josef Spiegel. Nicht zuletzt die vielfältigen Sporthallen der Messe machen das Sportgymnasium einzigartig in Österreich. Trotz allem hofft er auf ein absehbares Ende des Provisoriums Sportgymnasium.
Sportgymnasium bleibt bei der Messe
Tatsächlich ist man bereits seit Jahren um eine Lösung bemüht. Der Landesschulrat stehe in intensiven Verhandlungen mit der Messe, der Stadt Dornbirn und dem Bundesministerium für Bildung, erklärt Landesrätin Bernadette Mennel. Dass das Sportgymnasium durch die Nutzung der Sportstätten ein fixer Bestandteil des Raumkonzeptes der Messe bleibt, wurde daher bereits 2012 mit der Stadt und der Messegesellschaft fixiert. Schließlich wurde beispielsweise die 2006 errichtete Dreifachturnhalle vom Bund eigens mitfinanziert, um als Turnsaal für das Sportgymnasium zu dienen.
Neubau wird noch geprüft
Geprüft wird jedoch seit dem Sommer 2013 ein Neubau für die Klassenräumlichkeiten. Derzeit seien mehrere mögliche Standorte in Nähe zum Messegelände im Gespräch und würden auf die Umsetzbarkeit geprüft. Diese Grundstücke müssten dann jedoch teilweise noch gekauft werden. Im Gespräch war auch ein Neubau auf dem Gelände des ehemaligen Haupteingangs der Messe, mit den Klassenräumen oberhalb der Messehallen. Sobald der Standort fixiert ist, könne man laut Mennel mit der Planung beginnen – und über die Finanzierung verhandeln.
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