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Compact Power Plant: Sanierung gescheitert

Als Hauptursache werden diverse Zahlungsausfälle von Kunden angeführt. - © Symbolbild/Bilderbox
Als Hauptursache werden diverse Zahlungsausfälle von Kunden angeführt. - © Symbolbild/Bilderbox
Wolfurt - Das Sanierungsverfahren über das Wolfurter Unternehmen COMPACT Power Plant Products GmbH ist gescheitert. Das Sanierungsverfahren wurde nunmehr in ein Konkursverfahren abgeändert. Zudem wurde beantragt, das Unternehmen umgehend zu schließen.
Vorbericht: Unternehmen soll fortgeführt werden
Millionenpleit für Wolfurter Technologie-Unternehmen

Die Insolvenzschuldnerin zog laut “Alpenländischem Kreditorenverband” (AKV) ihren Sanierungsplan zurück. Die Bemühungen des Geschäftsführers und Alleingesellschafters an einer Finanzierung des Fortbetriebes sind schlussendlich gescheitert. Das Sanierungsverfahren wurde nunmehr in ein Konkursverfahren abgeändert. Zudem wurde beantragt, das Unternehmen umgehend zu schließen und die vorliegenden Fahrnisse zu verwerten. Weiters wurde vom Masseverwalter bereits die Masseunzulänglichkeit angezeigt. Es ist daher mit einer sog. „Null-Quote“ für die Gläubiger zu rechnen.

Der Geschäftsführer und Alleingesellschafter der Schuldnerin sieht sich nun auf Grund von persönlicher Haftung mit einer Privatinsolvenz konfrontiert, dessen Ausgang zum heutigen Zeitpunkt noch offen ist.

14 Arbeitnehmer betroffen

Der ursprünglich am 25.09.2014 angenommene Sanierungsplan hatte folgenden Inhalt: Die Gläubiger erhalten eine 20,50 prozentige Quote zahlbar wie folgt: 8,50% binnen 4 Wochen nach Annahme des Sanierungsplans, nicht jedoch vor Rechtskraft der Verfahrensaufhebung, wobei das Erfordernis hiefür sowie zur Bezahlung aller offenen Masseforderungen bei sonstiger Versagung der Bestätigung des Sanierungsplans binnen vier Wochen beim Verwalter zu erlegen ist; je weitere 6,00% binnen 10 bzw 18 Monaten nach Annahme des Sanierungsplans.

Insgesamt haben 61 Gläubiger Forderungen in Höhe von  3.994.741,92 Euro angemeldet, welche im Betrag von  2.794.183,31 Euro anerkannt wurden. Von der Insolvenz sind 14 Arbeitnehmer betroffen.

Zur Schuldnerin ist folgendes auszuführen: Auf die der Gründung folgenden Jahre hat sich der Geschäftsverlauf der Schuldnerin positiv entwickelt und führte sogar dazu, dass die Schuldnerin zwei Förderkredite erhielt. Im Wesentlichen ist das Geschäft der Schuldnerin auf Projekte beschränkt. Es gibt kein laufendes Dauergeschäft mit einzelnen Kunden, sondern ist dies auf den weltweiten Markt ausgedehnt.

Großprojekt in Libyen gescheitert

Das Projektgeschäft der “Compact Power Plant” ist an die Kundenwünsche angepasst und mit einem hohen Kapitaleinsatz verbunden. Das bedeutet, dass seitens der Schuldnerin keine “Massenware” angeboten wird, sondern auf Kundenwünsche speziell angepasste Produkte. Der hohe Kapitaleinsatz erklärt sich dadurch, dass aus dem Projektgeschäft in der ersten Phase keine freie Liquidität geschaffen werden kann, weil für die gegebenen Anzahlung von Kunden eine sogenannte Anzahlungsgarantie von der Schuldnerin in dieser Höhe zurückgegeben werden muss. Auch die Personalkosten in einem hochtechnologischen Bereich sind überdurchschnittlich hoch.

Durch diese spezifische Projektstruktur der Schuldnerin können bei einem Ausfall von einem Kunden bzw. Verweigerung der Zahlung eines Kunden erhebliche finanzielle Probleme auftreten. Dies war Grund für die Insolvenz. Zudem wurde ein Großprojekt in Libyen durch die dortigen politischen schwierigen Verhältnisse verzögert, weshalb die finanzielle Krise der Schuldnerin verlängert bzw vertieft wurde. Dieses Projekt konnte nunmehr doch nicht fertiggestellt werden und kam es zu weiteren Forderungsausfällen.

Heuer zweitgrößtes Insolvenzverfahren

Gemessen an der Höhe der Schulden handelt es sich heuer um das zweitgrößte Insolvenzverfahren in Vorarlberg: Im Konkursverfahren über die Fußacher Firma entec biogas gmbh betrugen die Verbindlichkeiten nach Angaben des KSV1870 rund 6,9 Mio. Euro.

(Quelle: AKV)

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