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Christian Schützinger im Livetalk zu Tourismus in Vorarlberg

©VOL.AT/Pletsch
Widerstand gegen den Speicherteich im Montafon, Platznot im Wachstum und Konflikte mit Umwelt- und Naturschutz: Wir diskutierten mit Christian Schützinger von Vorarlberg Tourismus die Zukunft des Fremdenverkehrs im Ländle.
Naturschützer bekämpfen Speicherteich

In den letzten Jahren verzeichnete der Tourismus in Vorarlberg positive Zahlen, doch das war nicht immer so, erklärt Christian Schützinger von Vorarlberg Tourismus. Besonders die Gästezahlen im Sommer seien lange Zeit steil nach unten gegangen. “Erst in den letzten sieben, acht Jahren haben auch die Zahlen im Sommer wieder zugelegt. Mittlerweile sind wir wieder auf einem Niveau wie wir es 1990 und 1991 hatten. Sommer wie Winter haben sich gut entwickelt.”

Als Gründe für den Rückgang nennt Schützinger die Veränderung im Urlaubsverhalten der Menschen. In den 70er und 80er Jahren seien die Gäste für 14 Tage nach Vorarlberg zum Urlaub machen gekommen. Heute reisen diese Familien oftmals weiter und machen Urlaub am Meer.

Diskurs im Tourismus

Der Tourismus muss sich immer verstärkter den Fragen nach seinen Grenzen aussetzen. So klagt der Naturschutzbund derzeit gegen den Bau eines Speicherteichs zur Sicherstellung der Beschneiung im Montafon. Schützinger begrüßt den Diskurs an sich, man müsse sich aber über die Ziele bewusst sein: Ein Wachstum in der Qualität in den bestehenden Gebieten.

Tourismus der Zukunft

Wie sieht der Tourismus in einigen Jahren hier im Land aus? Die Reisenden der Zukunft  wollen mehr Konakt zu den Einheimischen, weiß Schätzinger. Deshalb erlebe auch die Privatzimmervermietung einen neuen Boom. “Land und Leute kennenzulernen hat viel mit dem Gastgeber zu tun. Das wäre bei einem international geführten Hotelkonzern nicht möglich”, erklärt Schätzinger.

Auch glaubt Schätzinger, dass Vorarlberg nie unattraktiv werden könnte. “Ganz im Gegenteil, Vorarlberg als Kulturraum wird immer interessanter werden.”

Fachkräftemangel

Im Tourismus gebe es grundsätzlich zu wenige Arbeitskräfte. “Wir sind darauf angewiesen, dass Menschen aus anderen Ländern zu uns nach Vorarlberg zum arbeiten kommen”, sagt Schätzinger. Nur mit Vorarlbergern eine Gastgeberrolle einzunehmen, könne nicht möglich sein.

“Die Kunst wird sein, diese Leute, die zum Arbeiten zu uns kommen, zu Vorarlberg-Fans zu machen, denn wenn jemand ein Fan ist, dann überzeugt er andere spielend leicht”, weiß Schätzinger.

Livestream zum Nachsehen:

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