Caro Weber: Porno auf der Theatercouch

Ob Pornodasteller hemmunglose Sexpuppen sind oder verzweifelte Menschen in Geldnot, davon handelt das Theaterstück, welches der Schauspiellehrer von der Ex-Gymnastin geschrieben hat. „Wir hatten Probleme, ein Stück zu finden bei dem es fünf Frauen und eine Männerrolle gibt. Wir wollten etwas Außergewöhnliches spielen. Ich habe die Rolle der Mia Deep als Herausforderung gesehen. Denn Pornofilme werden in unserer Gesellschaft tabuisiert und wir wollen zum Nachdenken anregen“, erzählt die zwei­­fache Olympia­teilnehmerin.

In BH und Stringtanga auf der Bühne

Brust­­vergrößerungen, Potenzprobleme, Drogen und Depressionen: All das wird auf der „Theatercouch“ in Wien thematisiert. Keine leichte Rolle, die auch gut vorbereitet sein will: „Ich habe viele Dokus angeschaut, Interviews und Bücher gelesen. Im Stück geht es eher um die Backgroundstory, darum musste ich mir keine Pornos ansehen“, berichtet Caroline. Um einen Pornostar zu verkörpern, bedarf es vollen Körpereinsatz. Die Dornbirnerin ist oft sehr leicht bekleidet auf der Bühnen zu sehen. „Es war eine tolle Erfahrung und wenn man Schauspielerin sein möchte, muss man auch skurille Charaktere verkörpern,“ so die 28-Jährige.

„Erwartungen übertroffen“

Der Feldkircher Bandi Koeck be­suchte das Stück in Wien und war begeistert von der Bühnenpräsenz der Neo-Schauspielerin: „Caro Weber hat bei diesem Theaterstück sehr viel Mut bewiesen und ihre Rolle der Porno-Queen zum gefallenen Drogen-Junkie sehr überzeugend gespielt. Das Stück hat meine Erwartungen übertroffen.“ Caroline sieht auch ihre berufliche Zukunft in der Schauspielerei: „Ich weiß, dass es schwer wird. Aber ich will es versuchen und schaffen. Besonders reizen mich toughe Frauenrollen. Vielleicht sieht man mich einmal in einem Actionfilm oder einer witzigen Komödie.“