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Cardinale als Lugners Gast

Die italienische Diva Claudia Cardinale reiht sich nahtlos in die Riege der prominenten Gäste von Baumeister Richard Lugner ein. Der diesjährige Opernball wird glänzen.

Claudia Cardinales kurzfristige Absage vor zwei Jahren trägt ihr Richard Lugner nicht mehr nach. Obwohl sich der Baumeister damals bereits mit ihrem Bild in der Hand der Presse präsentiert hatte. „Sie hatte ja nicht etwas gegen mich persönlich“, so Lugner. Und die Sanktionen der EU gegen Österreich seien schließlich „Schnee von gestern“.

Auch mit dem Opernball ist Lugner wieder ausgesöhnt. „Die Frau (Elisabeth, Anm.) Gürtler hat aufgehört, sich an die EU anzubiedern. Es gibt keinen portugiesischen Präsidenten, keine portugiesischen Nachspeisen und keinen portugiesischen Wein, er ist wieder ein österreichischer Staatsball“, so der Baumeister in Anspielung auf das Motto „Portugal“ der Veranstaltung im Jahr 2000.

Selbst Staatsoperndirektor Ioan Holender, der dem Ball eher skeptisch gegenüberstand, habe Lugner zufolge mittlerweile Einsehen gehabt. „Die Veranstaltung zieht schließlich mehr mediale Aufmerksamkeit auf sich als alle seine Opernproduktionen, auch wenn sie noch so gut sind“, sagte der Baumeister.

Mit seinem Gast ist Richard Lugner hochzufrieden. „Ich glaube nicht, dass sie Probleme macht“, war sich der Baumeister sicher. Doch selbst wenn sich die Italienerin erneut als wankelmütig erweisen und ihre Teilnahme doch noch absagen sollte, hat Lugner vorgesorgt: „Dann treibe ich halt eine andere auf“.

Claudia Cardinale gehört mit Sophia Loren, die bereits 1995 auf Einladung von Richard Lugner den Opernball besuchte, und Gina Lollobrigida zu den großen italienischen Leinwand-Diven. Die Italienerin reiht sich nahtlos in die Riege der prominenten Gäste des Baumeisters ein. Bisher begleiteten Lugner neben Sophia Loren auch Harry Belafonte, Joan Collins, Ivana Trump, Grace Jones, Sarah Ferguson, Raquel Welch und Faye Dunaway.

Die in Tunis geborene heute 61-jährige Claudia Cardinale fühlt sich als Weltbürgerin. „Ich bin Französin, weil ich eine französische Schule in Tunesien besuchte. Ich bin eine Italienerin, weil mein Vater aus Sizilien stammt. Ich bin Tunesierin, weil ich dort geboren wurde.“

Eigentlich wollte sie Volksschullehrerin werden, doch dann wurde Claudia Cardinale im Juni 1957 bei einer Miss-Wahl der „Unitalia-Filmgesellschaft“ zur „schönsten Italienerin von Tunis“ gewählt. Mit einem Freiflugticket zum Filmfestival in Venedig begann ihr kometenhafter Aufstieg in die Welt der Schönen und Reichen.

Ihr späterer Ehemann, der Produzent Franco Cristaldi, nahm die knapp 20-Jährige 1958 unter Vertrag. Bald wurde sie mit Rollenangeboten überhäuft. Es war die Zeit, als auch Sophia Loren und Gina Lollobrigida international Karriere machten.

Einen ersten großen Erfolg feierte „C.C.“ 1958 in Mario Manicellis Filmkomödie „Diebe haben’s schwer“. Zwei Jahre später drehte Luchino Visconti mit ihr „Rocco und seine Brüder“, 1962 folgte das opulente Filmepos „Der Leopard“ – und danach Hollywood. Furore machte sie als Westernlady in Sergio Leones „Spiel mir das Lied vom Tod“ (1969) und als Gefährtin von Werner Herzogs verrücktem „Fitzcarraldo“ (1982).

Fernsehgeschichte schrieb Claudia Cardinale 1987 mit der Trilogie „La Storia“ (Die Geschichte) nach dem Roman von Elsa Morante. Mit Tobias Moretti („Kommissar Rex“) spielte sie in dem TV-Vierteiler „Mia, Liebe meines Lebens“, in der Produktion „Feuer im Sand“ verkörperte sie die Lieblingsfrau eines arabischen Emirs.

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