AA

BVT-Affäre: Vorgangsweise war laut Kickl "optimal und rechtskonform"

Kickl: "Wir wollen keine Superbehörde."
Kickl: "Wir wollen keine Superbehörde." ©APA
Laut Innenminister Kickl soll es das BVT auch in Zukunft geben, in welcher Form sei aber noch unklar. Außerdem stellte er ein weiteres Mal klar, dass die Vorgangsweise rund um die BVT-Causa "optimal und rechtskonform gelaufen ist".
BVT-Affäre
Regierung dementiert
SPÖ droht mit U-Ausschuss
FPÖ spricht von Fake-News
Sondersitzung zu BVT-Affäre
Bericht wird geprüft
Gridling suspendiert
Dringliche Anfrage der Grünen
Kampf gegen Suspendierung

Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) hat am Freitag einmal mehr bekräftigt, dass die Vorgangsweise rund um das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) “optimal und rechtskonform gelaufen ist”. Im Gespräch mit Journalisten stellte er außerdem eine medial kolportierte Superbehörde definitiv in Abrede. “Wir wollen keine Superbehörde”, sagte Kickl.

Fasching derzeit neuer BVT-Leiter

Das BVT solle es weiterhin geben, aber in welcher Form, werde noch evaluiert. Bis auf Weiteres wird das BVT von Dominik Fasching geleitet, dem Chef der Abteilung für strategische Analyse. Fasching sei derzeit mit der Evaluierung beschäftigt, intern sollen entsprechende Verbesserungen diskutiert werden. Das sei “ein laufender Prozess”. Außerdem sei das BVT immer noch “eine Polizeibehörde und kein Geheimdienst”.

Ein Gesamtüberblick über die Arbeiten der verschiedenen Dienste in Österreich sei jedenfalls sehr wohl erwünscht, also dass dies “jemand koordiniert”. Dafür benötige es keine Behörde, so würde es etwa reichen, “wenn man sich regelmäßig trifft”, betonte Innenministeriums-Generalsekreter Peter Goldgruber.

Kein Vertrauensbruch laut Kickl

In der BVT-Affäre habe Goldgruber laut Innenminister Kickl “das einzig Richtige getan und alles an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft weitergegeben”. Kickl stellte außerdem klar, dass er bei Vorwürfen gegen einen blauen Mitarbeiter ganz gleich handeln würde. “Alle Kabinettsmitarbeiter sind sicherheitsüberprüft – vom BVT”. Wenn es da eine Beanstandung gegeben hätte, wären sie jetzt nicht Mitarbeiter in seinem Kabinett. Einen Vertrauensbruch gegenüber befreundeten Nachrichtendiensten habe es in der Causa nicht gegeben.

“Der Standard” und “Die Presse” berichteten unterdessen, dass Udo Lett, ein Verfassungsschützer im Kabinett Kickls, als “Vertrauensperson” von zwei anonymen Zeugen fungiert hatte, die bei der Staatsanwaltschaft gegen die beschuldigten BVT-Mitarbeiter ausgesagt haben. Zuvor hatte der Kickl-Vertraute Goldgruber die Ermittlungen gegen die BVT-Mitarbeiter ins Rollen gebracht, indem dieser der Staatsanwaltschaft die Zeugen vermittelt hatte. Lett wird übrigens als möglicher Nachfolger des suspendierten BVT-Chefs Peter Gridling gehandelt. Kickl hatte eine beabsichtigte Umfärbung oder politische Machtkämpfe um das BVT zuletzt wiederholt in Abrede gestellt.

Staatsanwaltschaft prüft Vorwürfe gegen BVT

Laut “Kurier” wird die Causa BVT auch von einer Justiz-Posse begleitet. Rund um die Ermittlungen zur Weitergabe von nordkoreanischen Reisepassrohlingen an den südkoreanischen Nachrichtendienst durch das BVT sollen nämlich zwei Staatsanwaltschaften parallel ermittelt haben, ohne voneinander zu wissen.

Die Staatsanwaltschaft Wien prüfte demnach in einem eigenen Verfahren Vorwürfe gegen das BVT und seine Mitarbeiter in Sachen Nordkorea. Und sie erfuhr offenbar erst aus Medien von der Razzia der Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA).

(APA/Red)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Politik
  • BVT-Affäre: Vorgangsweise war laut Kickl "optimal und rechtskonform"