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Burschen geben sich als Personenschützer aus

Zwei Burschen haben sich in Salzburg als Personenschützer ausgegeben.
Zwei Burschen haben sich in Salzburg als Personenschützer ausgegeben. ©APA
Zwei Burschen (15 und 16) standen am Freitag in kompletter Schutzausrüstung – samt Waffen – an der S-Bahnhaltestelle Taxham. Sie hätten dort als Personenschützer „gearbeitet“.

Zwei Jugendliche in Schutzausrüstung haben Samstagnachmittag an der S-Bahn-Station Taxham in der Stadt Salzburg für Aufsehen gesorgt: Die Beiden waren bewaffnet und gaben sich als Personenschützer aus. Sie werden wegen unerlaubten Waffenbesitz angezeigt.

Großes Waffenarsenal

Ein Schaffner und Passanten fühlten sich wohl bedroht und verständigten die Polizei. Die Beamten trafen einen 15-Jährigen und einen 16-Jährigen bei der S-Bahnhaltestelle an, berichtet die Polizei Salzburg in einer Aussendung. Die Burschen trugen Schutzwesten, Oberschenkelholster, einen Waffengurt mit einem Messer, Pfefferspray und Reservemagazine. In den Holstern hatte einer eine Gaspistole mit Schreckschussmunition und der zweite eine Luftdruckpistole mit Munition. Bei dem 16-Jährigen stellten die Polizisten außerdem einen Totschläger am Waffengurt sicher.

„Criminal Investigation Unit Salzburg“

Nachdem die Polizisten fragten, warum die Burschen so eine gefährliche Ausrüstung anhätten, erklärten sie schüchtern, dass sie sich nichts dabei gedacht hätten. Der 16-Jährige sagte, dass er vor einem Jahr eine private Gruppe namens “Criminal Investigation Unit Salzburg”, kurz CIU, zum Personenschutz gegründet habe. Ziel sei es, bei der Suche von Vermissten Unterstützung zu leisten und auch Personen zu schützen. Bei der Haltestelle warteten die Burschen auf die Ankunft einer Freundin. Auch hier würden sie einen Personenschutz vornehmen – aus Gefälligkeit.

Vorläufiges Waffenverbot

Als “echte” Personenschützer brauche es die Ausrüstung, erklärten die Burschen gegenüber der Polizei. Die Gegenstände seien alle über das Internet in Shops in Deutschland bestellt worden. Der 16-Jährige gab gegenüber den Beamten an, in wenigen Jahren selbst Polizist werden zu wollen. Die Polizei stellte die Waffen sicher und sprach ein vorläufiges Waffenverbot aus. Bei dem Totschläger handelt es sich um eine verbotene Waffe. Eine Anzeige nach dem Waffengesetz wird an die Staatsanwaltschaft Salzburg übermittelt. Die Eltern, die nichts von der Ausrüstung wussten, wurden über den Vorfall informiert. (APA)

gab.

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