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Burgtheater-Causa - Stantejsky: "Habe Hartmann immer wieder gewarnt"

Die ehemalige kaufmännische Geschäftsführerin des Burgtheaters, Silvia Stantejsky, kritisiert Matthias Hartmann
Die ehemalige kaufmännische Geschäftsführerin des Burgtheaters, Silvia Stantejsky, kritisiert Matthias Hartmann ©APA
Silvia Stantejsky, ihres Zeichens frühere kaufmännische Geschäftsführerin des Burgtheaters, hat nach eigenen Angaben Ex-Direktor Matthias Hartmann immer wieder gewarnt, durch zahlreiche Produktionen zu viel Geld auszugeben.
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Es sei “schwer gewesen, mit ihm sachlich über finanzielle Dinge zu reden”, so Stantejsky im “profil online”.

Hartmann: “Künstler statt Kaufmann”

Stantejsky war im November 2013 wegen Unregelmäßigkeiten bei der finanziellen Gebarung entlassen worden. Dagegen klagte sie beim Arbeits- und Sozialgericht – am 6. und 8. Oktober finden dazu die zweite bzw. dritte Tagsatzung statt.

Problematisch bei der Zusammenarbeit mit Hartmann sei gewesen, dass dieser “für sich sehr in Anspruch nahm, Künstler zu sein und eben nicht Kaufmann. Obwohl er zuvor stets behauptet hatte, er sei der beste Kaufmann”, so Stantejsky. Wann immer sie ihm Excel-Listen vorlegte, habe Hartmann gemeint: “Du wieder mit deinen Excel-Listen, da sind so viele Zahlen drin.”

Stantejsky: “Barbezahlung am Theater normal”

In dem Interview verteidigte Stantejsky auch ihr Buchhaltungs- und Auszahlungssystem. Barauszahlungen an Künstler habe es immer schon gegeben: “Bernhard Minetti etwa hat keine Bühne betreten, wenn er nicht fünf Minuten vor seinem Auftritt, noch in der Garderobe, sein Geld bekam. Bei uns gab es viele Schauspieler, die ganz ähnlich funktionierten. Barbezahlung ist am Theater ein völlig normaler Vorgang, und es ist absurd, ihn jetzt zu kritisieren.”

Gleiches gelte auch für das Buchhaltungssytem. Dieses sei bereits 1999 eingeführt und von ihr bei ihrem Amtsantritt als kaufmännische Geschäftsführerin im Jahr 2008 übernommen worden.

Burgtheater-Causa: “Psychologische Ekelhaftigkeiten”

Stantejsky sieht sich als “ideales Opfer” für Hartmann und den früheren Chef der Bundestheater-Holding Georg Springer. “Sie erfinden laufend Vorwürfe gegen mich, es gibt aber bislang keinen Nachweis für einen gefälschten Beleg.”

In ihrer Arbeit fühlte sie sich “zerrieben zwischen den beiden”: “Die haben ein Spiel mit mir gespielt, das ich, als es geschah, nicht wahrhaben wollte. Einmal ist der eine bei mir am Schoß gesessen, dann der andere. Bis sie sich wieder gegen mich verbündet haben. Dann war ich die Böse. Das waren psychologische Ekelhaftigkeiten.”

(apa/red)

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