FELDKIRCH. (sch) Manfred Schlapp wurde 1943 in Innsbruck geboren, studierte dort Altphilologie, Psychologie und Philosophie und wurde als Autor, Filmemacher und Islam-Spezialist prominent. Lehrtätigkeit in Liechtenstein von 1967-2012, Gründer und Ehrenpräsident des P.E.N. -Club Liechtenstein. Manfred Schlapp interessierte sich seit frühester Jugend vor allem für die arabische Kultur und Sprache, besuchte bislang alle arabischen Länder außer Brunei und studierte das Koran-Arabisch, das er perfekt beherrscht. Bemerkenswert ist seine sechssemestrige Vorlesungsreihe an Peter Sloterdijks Hochschule in Karlsruhe, welche das Fundament für Schlapps neues Werk „Islam heißt nicht Salam“ (2015), bildet. Ein Buch, das seit seinem kürzlichen Erscheinen für Aufsehen und Diskussionen sorgt; ist der Begriff „Islam“ und seine Problematik doch derzeit allgegenwärtig. Der Untertitel „Streifzüge durch die muslimische Welt. Ein Lesebuch“ weist trotz seriöser Wissenschaftlichkeit auch auf die schriftstellerische Begabung Manfred Schlapps hin.
Schlapp am Saumarkt
Manfred Schlapp stellte kürzlich im Rahmen der „Tangenten“ sein bislang größtes Opus vor: „Islam heißt nicht Salam“.. Walter Müller (TAS) begrüßte und leitete ein, der Liechtensteiner Psychologe Marcus Büchel moderierte den Abend mit sehr interessiertem Publikum. Einige darunter hatten das Buch schon gelesen und sorgten daher für eine anschließende kontroversielle, teils heftige, bis gegen Schlapp untergriffige (nicht von anwesenden Muslimen !) Diskussion. Manfred Schlapp beschäftigte sich eingehend und in Zitaten detailliert mit den faszinierend vielfältigen „Streifzügen durch die muslimische Welt“. Der bekannte Vorarlberger Kulturschaffende Leonhard Paulmichl gibt in seiner Buch-Rezension etwa jenen Eindruck wider, der auch den TAS-Abend bestimmte: „Das Buch von Manfred Schlapp… vermittelt profundes Wissen über Sprache, Kultur und Religion… Genauer Umgang mit der Geschichte des nahen und mittleren Ostens und jener Europas…Alle Zitate und Erkenntnisse belegt er mit präzisen Angaben…“ Spannung kam auf, als die Gegenwart zur Sprache kam mit den Schlagworten IS, Kalifat, Dschihad etc. Schlapp verurteilte den oft zitierten Generalverdacht, unter dem die friedliebenden Muslime zu leiden haben, doch. „Der Islam kann nicht unkritisch ´Salam` (später: Friede) bedeuten, viele Koranstellen zeigen das. Doch niemals ist der Missbrauch Allahs und des Korans für Verbrechen erlaubt.“ So müsse man hoffen, dass sich die Einstellung der IS- Muslime zum Koran ändere, denn dieses heilige Buch werde sich nie auch nur um einen Punkt verändern. Resümee: Im Islam hat eine Aufklärung im europäischen Sinn nie stattgefunden. Dieses weltgeschichtliche Manko wirke schmerzhaft bis ins 21. Jahrhundert und werde derzeit mit Grausamkeit aktualisiert.
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