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Brutale Geiselnahme in Gaschurn: Verhandlungsstart am Landgericht Bonn

Brutale Geiselnahme in Gaschurn wird ab Freitag am Landgericht Bonn verhandelt.
Brutale Geiselnahme in Gaschurn wird ab Freitag am Landgericht Bonn verhandelt. ©VOL.AT/ Hofmeister (Themenbild)
Bonn, Gaschurn. Verschleppt, geschlagen und mit Elektroschocks gequält: Das sollen ein 24-jähriger Bonner und zwei Komplizen einem 26-jährigen Gaschurner und dessen 21-jähriger Freundin - der Ex-Freundin des Hauptangeklagten - angetan haben. Ein Racheakt aus Eifersucht. Am heutigen Freitag startet der Prozess gegen die drei Deutschen am Landgericht Bonn.

Horrorszenen spielten sich am 15. Dezember 2014 in Gaschurn ab: Ein 26-Jähriger und seine deutsche Freundin wurde vom Ex-Freund seiner neuen Freundin und zwei Kollegen in einen Wald verschleppt, geschlagen und mit einem Elektroschocker gequält.

Weil sich seine Ex-Freundin in einen Vorarlberger verliebte, soll der 24-jähriger Hauptangeklagte zum Entführer geworden sein. Schon ab August 2014 stellte er seiner Ex nach, bedrohte sie, schlug sie und zwang sie in sein Auto. Laut express.de habe er dem Mädchen (21) auch ein glühendes Bügeleisen vors Gesicht gehalten: Er wolle dafür sorgen, dass sie auch kein anderer haben will, so die mutmaßliche Drohung des vor Eifersucht und unbändiger Wut kochenden Ex-Freundes.

Elektroschocker an Genitalien angesetzt

Am 15. Dezember 2014 schließlich, als die 21-Jährige zu Besuch bei ihrem neuen Freund in Vorarlberg war, reiste er mit zwei Komplizen nach Gaschurn. Das Ziel: Dem 26-Jährigen eine Lektion zu erteilen. Er und seine Komplizen zwangen das Paar mit einer Gaspistole ins Auto und fuhren mit ihnen in ein abgelegenes Waldstück. Laut Oberstaatsanwalt Robin Faßbender soll der Haupttäter dem Vorarlberger schon auf der Fahrt Stromstöße in Hals und Brust verabreicht haben. Anschließend setzte er den Elektroschocker auch an den befeuchteten Genitalien des 26-Jährigen an.

Erst als das 21-jährige Mädchen versprach, sich von dem Gaschurner zu trennen, ließen die Täter von ihm ab. Er wurde im Wald zurückgelassen, das Mädchen im Auto mit nach Bonn genommen und dort freigelassen – sie erstattete direkt Anzeige.

Sechs Anklagen: Geiselnehmern drohen bis zu zehn Jahre Haft

Die drei Täter waren rasch ausgeforscht und sitzen seither in Untersuchungshaft. Ein beachtlicher Reigen an Tatvorwürfen werden das Landgericht am Freitag beim Prozesstart in Bonn beschäftigen: Wegen “Nachstellung in drei Fällen”, “Nötigung in drei Fällen”, “Freiheitsberaubung in zwei Fällen”, “gefährlicher Körperverletzung”, “schwerem Raub und “Geiselnahme” könnte dem Trio bis zu zehn Jahre Haft drohen. Mit der Urteilsverkündung wird am 26. August gerechnet. (red)

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