Jedes Jahr erkranken in Vorarlberg bis zu 280 Frauen an Brustkrebs. Deshalb wird Frauen ab dem 35. Lebensjahr neben der Vorsorgeuntersuchung beim Hausarzt auch eine Mammographie empfohlen, erklärt der Leiter des Brustzentrum am Landeskrankenhaus Feldkirch, Dr. Anton Haid. So soll die Brustkrebsfrüherkennung am wirkungsvollsten sein.
Anstieg bei Genanfragen
Aber egal wie viele Pink-Ribbon-Aktionen die österreichische Krebshilfe veranstaltet, so wirkungsvoll wie ein Hollywoodstar als Vorbildfunktion war noch keine. “Die Krankenhäuser im Land merken das ganz besonders beim Interesse der Frauen sich über ihre genetischen Voraussetzungen aufklären zu lassen”, so Haid. Darüber informieren können sich Frauen in Beratungsstellen im LKH Bregenz und Feldkirch. Das ist wichtig, denn bei fünf bis zehn Prozent aller Frauen liegt eine erbliche Belastung vor.
Kontrolliertes Zuwarten
Während sich in den USA viele Betroffenen ihre noch gesunden Brüste entfernen lassen, setzt man in Vorarlberg auf kontrolliertes Zuwarten. “Man wird sehr häufig Brustultraschall machen, sehr häufig eine Mammographie machen, die Brust häufig abtasten – und Ultraschalle machen bezüglich der Eierstöcke”, informiert Primar Walter Neunteufel vom Krankenhaus Dornbirn. Aus prophylaktischen Gründen die ganze Brust entfernen komme in Vorarlberg selten vor.
80 Prozent brusterhaltende Operationen
Bei den Mammographien ist der Anstieg im letzten Jahr wahrscheinlich nicht so hoch, meint Haid: “60 bis 70 Prozent der Vorarlbergerinnen nehmen aber auch dieses Angebot wahr. Im Krankenhaus können wir das aber schlecht beurteilen, da nicht wir die Vorsorgeuntersuchungen durchführen, sondern der Haus- oder Frauenarzt.” Bis zu 150 Frauen müssen jährlich in Vorarlberg wegen Brustkrebs operiert werden, in gut 80 Prozent der Fälle könne man aber brusterhaltend agieren, meint der Primar der plastischen Chirurgie des LKH Feldkirch, Peter Kompatscher.
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