Die Vorarlberger Landespolizeidirektion war kurz vor 18 Uhr von der Schweizer Polizei darüber informiert worden, dass im Rhein ein Ponton in Richtung Vorarlberg treibe. Aus bislang ungeklärten Gründen hatte sich die Plattform einer Baufirma beim Rossboden in Chur losgerissen und fuhr mit schätzungsweise 15 km/h den Rhein abwärts.
Der 9 mal 15 Meter große und 40 Tonnen schwere Ponton, der mit Baumaschinen, einem Kran und Materialien beladen war, konnte aus Sicherheitsgründen nicht auf dem Rhein gestoppt werden, so die Kantonspolizei St. Gallen.
Lampen auf Plattform geworfen
Reiseziel: die Rheinmündung. Geplante Ankunftszeit: in den Abendstunden. Angestellten des Rheinbauunternehmens gelang es in Diepoldsau ab einer Brücke, Lampen auf das ungewöhnliche Gefährt zu werfen. So wurde dafür gesorgt, dass der Ponton bei Einbruch der Dunkelheit zumindest sichtbar blieb.
Begleitet wurde die Plattform zunächst von der Kantonspolizei St. Gallen, einem Helikopter der Schweizer sowie der Vorarlberger Polizei und Fachleuten des Rheinbauunternehmens.
In St. Margrethen verließ der Ponton die Schweiz, Vorarlberger Beamte übernahmen das Geleit bis zum Bodensee. Gegen 20.50 Uhr erreichte der tonnenschwere Ponton schließlich die Rheinmündung. Dort wurde er auf Harder Seite “im Uferbereich” angeschwemmt.
Bergung am Donnerstag abgeschlossen
Eigentlich sollte das “Bauschiff” noch am späten Mittwochabend von der Harder Seepolizei und der Feuerwehr abgeschleppt werden. Kurz vor Mitternacht musste die Bergung jedoch abgebrochen werden, da zwei Schwimmkammern beschädigt und mit Wasser vollgelaufen waren, wodurch die Plattform in der Rheinmündung auf Grund lief.
Geborgen und abgeschleppt wurde das 40-Tonnen-Ungetüm schließlich am Donnerstagmorgen, die Aktion konnte gegen 9:30 Uhr abgeschlossen werden. Der Ponton wurde in den Harder Industriehafen geschleppt und wird dort vom Eigentümer zerlegt und anschließend abtransportiert.
“Bauboot” rammt mehrere Brücken
Auf seinem Weg passierte das “Bauboot” zahlreiche Brücken und rammte mehrere von ihnen. Auf Schweizerseite kam es zu insgesamt fünf Kollisionen mit Brückenpfeilern, in Vorarlberg zu dreien, wobei der Ponton einige Geräte verlor. So krachte die Plattform etwa gegen die Harder Brücke und versenkte dabei den Kran:
Brücke zwischen Lienz und Bangs gesperrt
Die Brücke zwischen Lienz und Bangs blieb nach der Kollision aus Sicherheitsgründen bis zur weiteren Begutachtung gesperrt. Die Brücken Wiesenrain und Hard-Rheinstraße hingegen konnten nach kurzer Sperre wieder freigegeben werden.
Sicherheitshalber hatten die Beamten bereits vorab alle Brücken über den Rhein für den gesamten Verkehr gesperrt, bis der Ponton vorbeigezogen war. Dies führte auch zu Verzögerungen auf den Straßen (alle aktuellen Verkehrsmeldungen gibt’s hier im Überblick). (red)
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