“Die Entscheidung der britischen Bevölkerung für einen Austritt aus der EU ist ein Warnruf an die EU für mehr Bürgernähe und Transparenz sowie weniger Bürokratie. Die EU ist nun zum Handeln aufgefordert, da sonst die Gefahr besteht, dass weitere Länder dem Beispiel Großbritanniens folgen”, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer am Freitag in einer ersten Reaktion auf den Ausgang des Referendums über einen EU-Austritt Großbritanniens.
Schaden: Negative Auswirkungen auf Wirtschaft
Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) liegt der Brexit schwer im Magen: “Ich habe als Mitglied im Ausschuss der Regionen und für den Städtebund viel mit der EU zu tun. Die Stimmung dort war schon vor dem Votum auf Weltuntergang. Jetzt, mit dem definitive Nein der Briten zur EU, verliert Europa weltpolitisch und wirtschaftlich enorm an Gewicht.” Das hätten ihm auch Gesprächspartner aus anderen Kontinenten bestätigt. Der Brexit sei für alle schlecht, meint Schaden: “Da werden jetzt Handelshemmnisse kommen. Das hat negative Auswirkungen auf die ganze Wirtschaft. Bei uns besonders auf den Tourismus. Und der Nationalismus kriegt damit in ganz Europa Oberwasser. Die Schotten haben ja schon angekündigt, ausscheren zu wollen. Für viele andere ist das wie ein Startsignal. Ich bedauere diese Entwicklung zutiefst.”Für Salzburgs Unternehmen geht es um 467 Millionen Euro
„Für Salzburg ist entscheidend, dass die Verhandlungen zur Beibehaltung einer Freihandelszone mit Großbritannien umgehend aufgenommen werden. 130 Salzburger Unternehmen exportierten allein im Jahr 2015 Waren in einem Ausmaß von 467 Millionen Euro nach Großbritannien, das somit drittgrößte Exportdestination für Salzburg ist“, so Haslauer.
Wirtschaftskammer Salzburg wettert gegen EU
„Die EU selbst muss jetzt erkennen, dass der bisherige Kurs nur Probleme und bei vielen Menschen Ablehnung verursacht. Wir brauchen aus Brüssel keine Detailregelungen wie die Allergenverordnung, sondern eine Politik, die den Standort Europa stärkt und nicht unter unsinniger Bürokratie begräbt. Jetzt oder nie muss sich die EU neu aufstellen.“ Steindl betont mit Nachdruck: „Man muss die EU verändern, aber von innen. Ein Austritt ist nicht die Lösung, auch nicht für manche in Österreich, die glauben, den britischen Weg gehen zu müssen.“
Brexit: Auswirkungen für Salzburg noch unbekannt
Für Salzburg erwartet der Wirtschaftskammerpräsident ebenfalls Auswirkungen. „Großbritannien ist immerhin der drittwichtigste Exportpartner der Salzburger Exporteure. Wie sich ein Ausscheren der Briten aus dem Binnenmarkt gestaltet, ist heute offen. Bei den kommenden Austrittsverhandlungen mit Großbritannien muss jedenfalls sichergestellt werden, dass es nicht wieder zur Einführung von Zoll- und Büroraktieschranken kommt.“
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