Eröffnung und erste Premiere der 69. Bregenzer Festspiele finden am kommenden Mittwoch (23. Juli) jedoch im Festspielhaus statt.
Wiener-Wald-Geschichten im Haus
Der österreichische Komponist Heinz Karl Gruber dirigiert seine Oper “Geschichten aus dem Wiener Wald”. Sein ebenso ironischer wie tiefsinniger, jedenfalls aber unterhaltender Umgang mit Wien-Klischees gibt der ganzen Saison das Motto: “Wien zartbitter” statt zuckersüß.
Regisseur Michael Sturminger hat zu diesem ursprünglich für 2013 vorgesehenen Festspiel-Auftrag selbst das Libretto nach dem bekannten Horvath-Stück geschrieben. Es spielen die Wiener Symphoniker. Die belgische Sopranistin Ilse Eerens singt das Mädel Marianne, das vom Leben und vom Strizzi Alfred (Daniel Schmutzhard) bitter enttäuscht wird, Angelika Kirchschlager die Trafikantin Valerie, Anja Silja die Großmutter.
Pountneys Mut zum Risiko
Dass Pountney in seiner elften und letzten Saison mit einer Opern-Uraufführung startet, ist kein spätes Bekenntnis zum Risiko. Nicht nur hat er in seiner Intendanz bei der “Hausoper” auf Uraufführungen und Raritäten gesetzt, auch am See hatte er mit Umberto Giordanos Revolutionsoper “Andre Chenier” 2011/12 fast zu viel gewagt. Im von Wetterpech geprägten Premierenjahr kamen nur 121.959 Opernfans, im Jahr darauf gar nur 108.338.
“Schöne, neue Erfindungen” auf dem See
Die Festspiele zogen die Notbremse und disponierten um: Statt des geplanten “Show Boat” setzte man auf die wesentlich publikumsträchtigere “Zauberflöte”, die nicht nur wegen der drei weithin sichtbaren Drachenhunde von Bühnenbildner Johan Engels zum Renner wurde.
Seebühne zu 90 Prozent ausverkauft
Von den heuer aufgelegten 196.000 Tickets für das Spiel auf dem See, für das Pountney “ein paar schöne, neue Erfindungen” versprach, sind vor Festspiel-Beginn bereits rund 90 Prozent verkauft. Wetterglück vorausgesetzt, könnte die im Vorjahr erzielte Rekordzahl von 259.425 Gesamtbesuchern (inklusive Führungen, Generalprobe und crossculture night) übertroffen werden.
Aus dem umfangreichen Konzertangebot sticht Brittens “War Requiem” hervor. Philippe Jordan dirigiert die Wiener Symphoniker am 28. Juli, genau 100 Jahre nach Kriegsbeginn. Pountney wird vom Symphonieorchester Vorarlberg am 24. August u.a. mit Mozarts “Der Schauspieldirektor” verabschiedet.
Sobotka übernimmt von Pountney
Dem soll, wenn die Festspiele dank einer Zusatzvorstellung der “Zauberflöte” einen Tag später als vorgesehen zu Ende gehen, eine rauschende Abschiedsfeier folgen. Dann übergibt er die Leitung an die bisherige Grazer Opernintendantin Elisabeth Sobotka. Sie wird 2015 mit “Turandot” beginnen. Die Puccini-Oper ist Seebühnen-erprobt. Sie stand bereits 1979 auf dem Programm.
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