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Zoff um Busroute am Kornmarkt

Kornmarktplatz Bregenz: Der blaue Bus quere den beigen Platz vorerst nur versuchsweise.
Kornmarktplatz Bregenz: Der blaue Bus quere den beigen Platz vorerst nur versuchsweise. ©VOL.AT/ Roland Paulitsch
Bregenz - Kritiker schlagen Alternativen vor, in Ravensburg funktioniert die Kombi  „Fußgängerzone/Busroute“.
VOL.AT hat nachgefragt

Im Halbstundentakt passieren Busse in Einbahn-Richtung von der HTL bis zur Rathausstraße den Kornmarktplatz. Erst seit zwei Tagen ist das so. Trotzdem vermag die neue Stadtbus-Route schon Wellen zu schlagen – und das nicht unbedingt in positiver Hinsicht: „Stadtbus Bregenz weg vom Kornmarktplatz“  lautet der Name einer schon mehr als 70 Mitglieder zählenden Facebook-Gruppe – und da ist der Name Programm.

„Fehl am Platz“

„Eigentlich ist der Bus hier fehl am Platz, er könnte auch anders fahren“, schreibt Werner Ritschel. Diese Meinung teilt naturgemäß der Initiator der Gruppe. Er steht schon mit Lösungsvorschlägen parat: Als Alternative schlägt er die Stadtstraße, die Anton-Schneider- und die Belrupt-Straße vor und setzt sich im selben Atemzug dafür ein, die Stadtbus-Fahrpläne auszubauen – „auch in der Nacht. Nur dann kann Bregenz das Verkehrsproblem lösen.“ Schon zuvor haben Michael Ritsch, Chef der Bregenzer SPÖ, und VN-Kommentator Walter Fink die neue Stadtbus-Route kritisiert. Einige Kritiker sehen durch den Busverkehr auch die Sicherheit der Fußgänger, insbesondere der Kinder, gefährdet.

Suche nach Alternativen

Doch Bürgermeister Markus Linhart scheint an der Route ohnehin nicht festhalten zu wollen: Der blaue Bus quere den beigen Platz vorerst nur versuchsweise. Wie lange diese Testphase dauern wird, kann Andreas Marte, Pressesprecher der Stadt, nicht genau beantworten. Aber: „Wir prüfen zurzeit zwei Alternativen und werten dann aus, ob diese funktionieren würden.“ Unter die Lupe genommen werden die Seestraße und die bereits oben erwähnten Straßen. In einigen Wochen dürfte Klarheit herrschen und die Zukunft der Route geklärt sein.

In Ravensburg funktioniert‘s

Mit derselben Situation sieht man sich indes in Ravensburg konfrontiert: Auch dort passieren Stadtbusse den Marienplatz. Ebenfalls eine Fußgängerzone, wohlgemerkt. „Die Erfahrungen damit sind verschieden“, sagt Timo Hartmann vom Büro des Oberbürgermeisters der Stadt. „Für den Einzelhandel und die Gastronomie in der Innenstadt dürfte die direkte Busanbindung große Vorteile mit sich bringen. Ebenso natürlich für die Menschen, die auf den Bus angewiesen sind. Ältere Menschen ohne Fahrzeug oder Schüler und Studenten etwa“, zählt er auf. Auf der anderen Seite gebe es aber auch Stimmen in der Bevölkerung, „die die Busse eher als störend empfinden. Beispielsweise bei Freiluftveranstaltungen oder generell aus ästhetischen Gründen, wenn man an Ravensburg als historische Tourismusstadt denkt“, räumt er ein. Dennoch: In der Vergangenheit sei es bis dato zu keinen größeren Zwischenfällen gekommen.

Stadtbus am Kornmarktplatz?

VOL.AT hat in Bregenz nachgefragt, was man vom Stadtbus in der Fußgängerzone hält:

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