Über 500 Gäste nehmen daran teil und wurden von sechs prominenten Referenten Wissenswertes über die verschiedenen Ansätze für den Wandel in der Wirtschaftsstruktur sowie in wichtigen Märkten erfahren.
Internationale Topreferenten
Auch heuer ist es den Veranstaltern dieser Tagung wieder gelungen, Topreferenten zu gewinnen, die das Thema von den verschiedensten Seiten beleuchten. Die Unternehmen und ihre Mitarbeiter stehen vor großen Herausforderungen. Gefordert sind daher mehr denn je Qualität, Spitzenleistungen und Innovation. Beim Vorarlberger Wirtschaftsforum werden Impulse für den Erfolgsweg aufgezeigt. Das Wirtschaftsforum ist aber auch ein wichtiger Treffpunkt.
Beim 33. Vorarlberger Wirtschaftsforum standen Persönlichkeiten mit Visionen auf der Bühne: Künstliche-Intelligenz-Vordenker Jürgen Schmidhuber, EU-Kommissar Günther Oettinger, der den digitalen Wandel in Europa vorantreibt, Start-up-Expertin und Financière Marie-Hélène Ametsreiter, der stellvertretende Direktor der Abteilung Asien und Pazifik des Internationalen Währungsfonds, Markus Rodlauer, Thomas Giuliani, der bei BMW für die Weiterentwicklung des Automobils verantwortlich zeichnet, und der österreichische Industrielle Siegfried Wolf, der den russischen Markt in- und auswendig kennt wie kein anderer und über die weiteren Perspektiven in diesem Teil der Welt berichtet.
Oettinger: Europa muss mit digitaler Stimme sprechen
Die Welt erlebe derzeit eine digitale Revolution und Europa brauche dringend eine gemeinsame digitale Strategie, “sonst werden wir im Sandwich zwischen USA und Asien zerdrückt”. Das sagte der EU-Kommissar für digitale Wirtschaft und Gesellschaft und künftige EU-Haushaltskommissar, Günther Oettinger, beim 33. Vorarlberger Wirtschaftsforum im Festspielhaus Bregenz.
Nahezu alle Bereiche des Lebens sind laut Oettinger vom digitalen Umbruch betroffen, in rund zehn Jahren werde es viele gewohnte Strukturen – von TV-Sendern bis zu Bankfilialen – nicht mehr oder nicht mehr in der gewohnten Form geben, prognostizierte Oettinger: “Alles, was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert”. Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können oder möglichst selbst den Ton anzugeben, müsse Europa in dem Bereich weg von regionalen und lokalen Partikularinteressen: “Eine europäische digitale Strategie muss Priorität haben”, forderte der EU-Kommissar. Eine wesentliche Voraussetzung sei die Ausbildung von genügend IT-Spezialisten. Nach seiner Information würden an den Universitäten zu wenig Studienplätze für Informatiker bereitgestellt: “Wir brauchen in der nächsten Generation aber mehr Kompetenz in Sachen Informations-Technologie”.
Trügerische Gratis-Kultur
Die Gratis-Kultur des Internets sei trügerisch, warnte Oettinger und erinnerte daran, dass etwa ein User die Google-Zugänge letztlich mit der Bereitstellung seiner Daten bezahle. Ein Teil der Werbeeinnahmen im Internet müsse auch dem Sektor Kultur zukommen. In der von ihm so bezeichneten Kreativwirtschaft liege für Europa viel Potenzial, aber nur wenn die EU nicht mit 27, sondern mit einer Stimme spreche. Beim Datenschutz hätten nationale Einzelkämpfer keine Chance, erforderlich sei die Bündelung der Kräfte mit gemeinsamen Standards einer europäischen Datensicherheitsstruktur, forderte Oettinger.
Zum Ausgang der US-Wahl betonte Oettinger unter Beifall seinen Standpunkt, wonach das geeinte Europa “erwachsen” werden müsse, weil die Hilfe des großen Bruders USA nicht mehr selbstverständlich sei. Die Wahl sei entschieden, er hoffe, dass die Republikaner genügend Profis in ihren Reihen haben, die “verhindern, dass Donald Trump der Versuchung erliegt, das zu realisieren, was er im Wahlkampf gesagt hat”.
Interviews mit den Referenten
Jürgen Schmidhuber zu künstlicher IntelligenzAufgrund des engen Terminplans war mit EU-Kommisar Günther Oettinger kein Interview möglich.
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