Die evangelische Bibelwissenschaftlerin beschäftigt sich wissenschaftlich mit der schillernden Auslegungsgeschickte der biblischen Gestalt der Lieblingsjüngerin Jesu: Maria Magdalena.
Das Frauenbild der Kirchen ist ein Dauerbrenner. Während die innerkirchliche Diskussion seit Jahrzehnten nicht so recht vorankommt, ist die öffentliche Meinung weitgehend von der kirchlichen abgekoppelt. Dennoch sind die Erwartungen an die institutionelle „Männerkirche“, die nach wie vor über verschiedene Kanäle versucht, Aufgabe und Rolle der Frauen in der Gesellschaft, zu definieren, ebenso kritisch wie hoch.
Die Geschichte der Maria aus Magdala, wie sie recht schillernd und mehrdeutig von den biblischen Autoren (!) dargestellt wird, illustriert diesen hochrelevanten Konflikt schon in den Anfängen des christlichen Glaubens bei den Aposteln. Die Lieblingsjüngerin Jesu und erste Zeugin der Auferstehung ihres „Herrn“ hat in der Auslegungsgeschichte der biblischen Texte bemerkenswerte aber keineswegs eindeutigen Spuren hinterlassen.
Prof. Dr. Silke Petersen lehrt Biblische Theologie an der Universität Hamburg. Sie gilt als Spezialistin für die „Magdalenerin“ und geht den Windungen und Wandlungen der Magdalena in der Auslegungstradtion nach. Da ist für Überraschendes gesorgt und die Forschungs-Erkenntnisse auf aktuellem Stand zeigen die Möglichkeit kritischer Anfragen an die bestehende Tradition. Was ist dran an diesen verschiedenen “Bildern”“von der Zeugin, der Büsserin, der ‚Sünderin‘ und was wollen sie uns – durch die Jahrhunderte und besonders heute – jeweils sagen?
Die 2-teilige Vortrags- und Gesprächsreihe zu “Gottes wilden Töchtern” ist auch einen Beitrag zum ökumenischen Gespräch der Christen in Bregenz. Die katholische Theologin Dr. habil. Ursula Rapp wird die evangelische Referentin ‘befragen’ Das kann spannend werden ist aber in jedem Fall mit Einsicht verbunden und Freude am produktiven Diskurs. Sie sind herzlich eingeladen. (_wb)
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