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Vorarlberg Museum als Rahmen für ein Jubelfest

Die Damen des Vorstands beim Anschnitt der Jubiläumstorte.
Die Damen des Vorstands beim Anschnitt der Jubiläumstorte. ©Christine Kees
Bregenz. (hapf) Eigentlich gehört die Damenwelt bei Altersangaben nicht zur freizügigsten Spezies. Eine Ausnahme machten die Frauen der Bregenzer Guta, die im Vorarlberg Museum ihren 70. Geburtstag feierten. 
70 Jahre Guta Bregenz

Als „Verband katholischer Frauen und Mädchen“ gründete Karoline Redler 1920 die Vorgängerin der Guta. Neben politischer Tätigkeit verschrieb sich der Verband hauptsächlich der Sozialarbeit. Eine Säuglingsfürsorge wurde gegründet, die Bahnhofsmission eingerichtet, Suppenküchen entstanden und Waisenkindern wurde geholfen. 1938 verboten die Nazis den Verein und Karoline Redler wurde wegen ihrer kritischen Haltung zum NS-Regime und angeblicher Wehrkraftzersetzung nach einem nur drei Minuten dauernden Prozess mit zum Tode verurteilt und am 8. November 1944 in Wien mit dem Fallbeil hingerichtet.

Die Retterin von Bregenz

Drei Jahre später wurde der einst von Karoline Redler gegründete Verein wiederbelebt und „Guta“ neu gegründet. Der Name wurde gewählt, weil Guta der Legende nach die Stadt Bregenz 1408 vor den Appenzellern rettete. Sie hörte in einem Rankweiler Gasthaus vom bevorstehenden Überfall und informierte die Bregenzer Obrigkeit. Graf Wilhelm von Montfort war es daraufhin möglich, Vorkehrungen zu treffen und den Überfall und die Einnahme von Bregenz abzuwenden. Zum Dank an die Retterin von Bregenz kündigten fortan die Nachtwächter vom Martinitag bis Maria Lichtmess die neunte Abendstunde mit dem Ruf „Ehret Guta!“ an. Ein Denkmal und der Ehre-Guta-Platz in der Oberstadt erinnern heute noch an sie.

Polit-Damen im Geburtstags-Talk

Über 120 Gäste folgten nach einem Wortgottesdienst von Sr. Clara in der Seekapelle der Einladung ins Vorarlberg Museum, um den 70er der Bregenzer Frauenbewegung zu feiern. Dominique Sohm, der durchs Programm führte, bat die amtierende Obfrau Elisabeth Metzler, ihre Vorgängerinnen Traudl Wallner und Elisabeth Gehrer, Vizeobfrau Stadträtin Veronika Marte, Landesrätin und Bezirksobfrau Bernadette Mennel und Landesobfrau LAbg. Martina Rüscher auf die Bühne. In Interviews erzählten sie kurzweilig über ihren Einstieg in die Politik, wie es ihnen gelingt, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen und was denn so die größten Herausforderungen in ihrem ehrenamtlichen Engagement sind. Mit Andrea Rimmele und Gabi Micheluzzi gaben zwei gestandene Frauen aus der Wirtschaft ihr Geheimnis preis, erfolgreiche Unternehmerin, Frau und Mutter zu sein, ihren Alltag zwischen Unternehmen und Familie zu schaukeln. Als zu spät zum Jubiläum kommende erntete Roswitha Malzer mit ihrer Einlage Lachsalven.

Mit einer Geburtstagstorte und den allerbesten Wünschen schmuggelte sich Bürgermeister Markus Linhart in die Damenrunde. Galant, wie es seine Art ist, überreichte er den ehemaligen Guta-Obfrauen, darunter auch die frühere Stadträtin Sonnhild Stolz, einen Blumenstrauß.

 

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