Die Arbeit der Pädagoginnen und Pädagogen, die von unermesslichem Wert für die gesamte Gesellschaft sei, werde immer anstrengender. „Die Bundespolitik hat der österreichischen Schule Bedingungen bereitet, die einzigartig sind“, hält Türtscher durchaus ironisch gemeint fest. Als Beispiel führt er das neue Lehrerdienstrecht an, das für mehr Arbeit weniger Geld bringe. Die „Pädagogenbildung neu“ sei praxisfremd und führende Politiker würden laufend die Lehrerschaft verhöhnen. So geschehen etwa von den beiden Unterrichtsministerinnen Heinisch-Hosek, die im Kurier am 15.7.1013 das neue Dienstrecht als „großartiges Angebot an die Lehrer“ bezeichnet habe und Claudia Schmied, die von der neuen Zentralmatura als „best vorbereitete Matura aller Zeiten“ gesprochen habe.
Pleiten, Pech und Pannen
Wenig hilfreich sei auch die Aussage des grünen Bildungssprechers Harald Walser gewesen, der etwa im Standard v. 7.6.2013 unterstellt habe, „Lehrer arbeiten zu wenig“. Hinzu gekommen sei die ständige Abwertung der verdienstvollen Arbeit der Sonderpädagogen durch militante Vertreter der „flächendeckenden Inklusion um jeden Preis“ oder die leistungsfeindlichen Forderungen „Abschaffen der Noten und Klassenwiederholungen“ durch weltfremde Scheinexperten. „Ungeheuerliche Pannen des Ministeriums und des ‚Bundesinstituts Bildungsforschung, Innovation & Entwicklung des österreichischen Schulwesens’ (BIEFIE) beim Probelauf für die Zentralmatura und das Datenleck beim BIEFIE, das letztlich das Vertrauen in Österreichs Schulverwaltung auf ein Minimum reduziert hat, machten die wichtige Arbeit der Lehrerschaft nicht eben leichter“, so Türtscher.
Schulwesen besser als sein Ruf
Der Bildungsexperte wünscht sich für das neue Schuljahr mehr Selbstbewusstsein und Freude der Lehrer für ihre wertvolle Arbeit. „Ganz im Gegensatz zur veröffentlichten Meinung wird die Arbeit der österreichischen Schulen von seriösen Instanzen grundsätzlich positiv bewertet.“ Türtscher belegt das mit einer IMAS-Umfrage Ende 2013, der zufolge 79 % der befragten Österreicher mit dem Schul- und Ausbildungswesen grundsätzllich zufrieden waren, aber nur etwa 17 % mit der „Anständigkeit in Wirtschaft und Politik“.
Mehr Gelassenheit gegenüber Scheinbildungsexperten
Aus oft durchsichtigen Gründen werde die Arbeit der Pädagogen schlecht gemacht. „Äußerungen von oberflächlichen Politikern, die ihr Tun leider all zu oft nur am Boulevard ausrichten und von gefährlichen Scheinbildungsexperten Marke Hannes Androsch, Bernd Schilcher und Andreas Salcher sollten wir künftig mit mehr Gelassenheit zu Kenntnis nehmen“, wünscht sich Türtscher.
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