Er nahm sie mit nach Vorarlberg und als per Gesetz alle Reichsdeutschen innerhalb von 24 Stunden Österreich zu verlassen hatten, wurde die Heirat beschlossen. Da Irma noch nicht volljährig war, wurde Josef zum Vormund bestellt. Vormundschaftsrichter Dr. Troll hat über die Brille geschaut und Irma gefragt, ob sie denn überhaupt kochen könne. In der Verzweiflung sagte Irma ja, ja, obwohl sie als 17-jähriges Mädchen natürlich vom Kochen keine Ahnung hatte.
Nach dem Hochzeitsfest in Hard am 15. Dezember 1945 und einer kleinen Feier mit der Familie renovierte das Paar einen zufällig gefundenen Dachboden eines Hauses in der Eichholzstraße, nachdem sie zuvor in Bregenz ein möbliertes Zimmer bezogen haben. Die Renovierung des Dachbodens in der Eichholzstraße war eine Tortur, nachdem damals weder ein Nagel noch ein Stück Holz zu bekommen war. Bald stellten sich Sohn Reinhard und Tochter Christa ein. Das Ehepaar war bemüht, den Kindern die beste Ausbildung zu ermöglichen. So absolvierten sie Teile ihres Studiums in der Schweiz und in Amerika, was besonders für die Fremdsprachen förderlich war. Seit nun 70 Jahren verwöhnt Irma Kommerzial-Rat Josef Resch und Gäste, seit vielen Jahren in ihrer geschmackvollen Villa in der Ölrainstraße.
Arbeitsreiche Jahre
Während KR Josef Resch in seinem Wunschberuf – selbständiger Kaufmann – erfolgreich wurde, standen seine Frau Irma und später auch besonders Tochter Christa immer an verantwortlicher Stelle 100 Prozent zur Verfügung. Sowohl Irma wie Christa waren unentbehrliche Stützen und ein Zwölf- bis 14-Stunden-Tag war damals für sie selbstverständlich (Montag bis Samstag). Es war die Zeit, wo weder die Gemeinden noch das Land noch der Staat Devisen zur Verfügung hatte, die Wirtschaft aber dringend Importware (Ersatzteile und neue Maschinen) für den Aufbau benötigte. Die damalige Landesregierung hatte die glanzvolle Idee, Kompensationsgeschäfte zu genehmigen. Die Firma Josef Resch, Bregenz, wurde damals von der Landesregierung beauftragt, viele 100 Kompensationsgeschäfte durchzuführen. Als Exportware standen in erster Linie Textilien (Stickereien) sowie andere Artikel wie z. B. Rolliersteine aus dem Steinbruch Hohenems zur Verfügung. Importiert wurden im gleichen Zuge z. B. Maschinenersatzteile für die Textilindustrie sowie Porzellan und WMF-Bestecke, welche die Gastronomie dringend benötigte, um den Gastbetrieb wieder eröffnen zu können. Also insgesamt ein ganz wichtiger Impuls für die Vorarlberger Wirtschaft. Dies war wie erwähnt in erster Linie dank der damaligen weitsichtigen Landesregierung möglich. Diese Kompensationsgeschäfte hat die Firma Josef Resch zur 100-prozentigen Zufriedenheit abgewickelt und so kam es, dass die deutschen Partner, in erster Linie der Weltkonzern DLW und WMF, Resch anfragten, ob er nicht die Generalvertretung für ganz Österreich übernehmen möchte. Diese Aufgabe hat Resch dann ein ein Viertel Jahrhundert mit sehr gutem Erfolg übernommen. Anschließend wurde die Glasmanufaktur Traunkristall in Ebensee erfolgreich aufgebaut. Weiters wurde ein Wochenendhäuschen am Arlberg geplant, daraus wurde letztendlich ein 5-Stern-Hotel mit hochrangigen Gästen. Allein der deutsche Bundesfinanzminister, Dr. Stoltenberg, hat 40 Jahre im Hotel Albona logiert.
Wer rastet der rostet!
Das Jubelpaar, inzwischen 91 und 89 Jahre alt, ist immer noch am Weltgeschehen rege interessiert. Josef Resch geht noch golfen und ab und zu auf den Pfänder. Seine Frau Irma musste das Golfen nach mehreren Operationen aufgeben.
Gestaltet von Pfarrer Dr. Lenz feiert das Jubelpaar mit Kinder und Enkelkinder in der Kirche in Hard den “gnadenreichen” 70. Hochzeitstag. Familie Resch ist auch bekannt für ihr wohltätiges Engagement.
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