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Bures machte Spekulationen ein Ende

Ivo Fischer vor fünf Jahren mit David Pountney bei der Festspieleröffnung.
Ivo Fischer vor fünf Jahren mit David Pountney bei der Festspieleröffnung. ©H. Pfarrmaier
Bregenz. (hapf) Der Verfassungsgerichtshof hat mit seinem Urteil auf Wiederholung der Bundespräsidenten-Stichwahl Wellen auch im Bodensee aufgewühlt. Nach anfänglicher Absage wird nun doch Nationalratspräsidentin Doris Bures die 70. Bregenzer Festspiele eröffnen. 

Tagelang wurde lamentiert und spekuliert, wer denn wohl die Bregenzer Festspiele eröffnen wird. Nationalratspräsidentin Doris Bures machte als Kopf des Triumvirats, das die Geschäfte des Bundespräsidenten bis zu dessen Angelobung im Spätherbst führt, dem Treiben mittlerweile ein Ende. Nach anfänglicher Absage an reine Repräsentationsaufgaben erklärte sie, nun doch die Bregenzer Festspiele (und eine Woche darauf auch die Salzburger) eröffnen zu wollen. Für den Gesetzgeber könnte das Anlass sein, dem amtierenden Bundespräsidenten auch nach Auslaufen seiner Amtsperiode eine Verlängerung zu gewähren, bis sein Nachfolger tatsächlich angelobt ist.

Warum nicht Fischer statt Fischer?

Die Festspieleröffnung wäre auch ohne Neo-Pensionist Heinz Fischer einfach: Die Bregenzer Festspiele erinnern sich zu ihrem 70. Geburtstag an ihr Gründungsjahr. Da läge es nahe, als Eröffnungsredner einzuladen, der 1946 an der Gründung der Festspiele beteiligt war. Der Bregenzer Gynäkologe MR Univ.-Prof. Dr. Ivo Fischer würde sich bestimmt bereiterklären, sich dieser Verantwortung zu stellen. Er war maßgeblich an den Vorbereitungen der ersten „Bregenzer Festwochen“ beteiligt, erinnert sich noch haarklein, wie sie zustande kamen, wie das damals alles organisiert wurde und wer alles hier eingebunden war. Ivo Fischer hielt die damaligen Ereignisse zudem in einem detailliert beschriebenen Aufsatz fest. Hier sei die Frage erlaubt: warum lange nach einem adäquaten Ersatz für Alt-Bundespräsident Heinz Fischer suchen, wenn mit Ivo Fischer ein Bregenzer Zeitzeuge zur Verfügung steht?

Viele bekannte Gesichter

Sei’s drum! Die Präsidentin des Nationalrates hat ein Machtwort gesprochen und wird die Jubiläumsfestspiele kommenden Mittwoch eröffnen. Sie wird dabei in viele bekannte Gesichter blicken. So haben sich zum Eröffnungszeremoniell angesagt: Bundeskanzler Christian Kern, NR-Vizepräsident Karl-Heinz Kopf, Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, die Bundesminister Alois Stöger, Andrä Rupprechter, Sophie Karmasin und Sonja Hammerschmidt. Aus der Steiermark reist LH Hermann Schützenhöfer an und den Klerus wird der Apostolische Nuntius Erzbischof Peter Zurbriggen vertreten. Aus dem Ausland sagten sich der deutsche Bundestagspräsident Norbert Lammert und der St. Galler Regierungspräsident Martin Klöti an. Neben LH Markus Wallner werden zudem die Mitglieder der Landesregierung, Landtagspräsident Harald Sonderegger, Abgeordnete zum Landtag, Bürgermeister Markus Linhart und weitere Mitglieder des Bregenzer Stadtrates sowie Vertreter aus Wirtschaft, Kunst, Kultur und Gesellschaft erwartet.

Österreichische Erstaufführung

Die Gäste erwartet Abends mit der Oper „Hamlet“ des Komponisten Franco Faccio (Libretto von Arrigo Boito) eine Österreichische Erstaufführung. Regie führt Olivier Tambosi, am Dirigentenpult wird Turandot-Dirigent Paolo Carignani stehen. Tags darauf steht auf der Seebühne die Wiederaufnahme von Puccinis „Turandot“ auf dem Programm, für die mehr als 70 Prozent der insgesamt 163.000 aufgelegten Karten bereits gebucht sind. In ihrem Jubiläumsjahr erinnern die Bregenzer Festspiele an ihre 1946 erfolgte Geburtsstunde und bringen am 19. Juli in einer konzertanten Aufführung im Gondelhafen das damals gegebene Singspiel von W. A. Mozart, „Bastien und Bastienne“. Bis zum 21. August bieten die Bregenzer Festspiele insgesamt rund 80 Veranstaltungen an, für die insgesamt 183.000 Tickets aufgelegt wurden.

 

 

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