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Bregenz denkt über Bewerbung als Kulturhauptstadt 2024 nach

Markus Linhart überlegt die Bewerbung von Bregenz als Kulturhauptstadt.
Markus Linhart überlegt die Bewerbung von Bregenz als Kulturhauptstadt. ©VOL.AT/R.Paulitsch
Bregenz erwägt, sich als Europäische Kulturhauptstadt 2024 zu bewerben. Ob man dies tut, soll ein Diskursprozess beantworten, der in den nächsten Wochen gestartet werde, betonte der Bürgermeister der Landeshauptstadt, Markus Linhart, am Mittwoch in Bregenz.

Eine klare Antwort auf diese Frage soll im März, spätestens April 2016 vorliegen, Bewerbungen müssen 2018 eingereicht werden.

Bewerbung der Region

Dabei könnte der Ort der Kulturhauptstadt auch weiträumiger angedacht werden. Mitüberlegt werden sollte etwa eine gemeinsame Bewerbung der gesamten Region, die die Bodenseeanrainerländer miteinschließe, sich aber auch nur auf die Region Vorarlberg beziehen könnte, sagte der Bürgermeister, der mit dem Thema bereits “seit einiger Zeit schwanger spazieren geht”.

Kein Schnellschuss

Dazu müssten zunächst aber wichtige Fragen beantwortet werden: “Wollen wir die Kulturhauptstadt? Können wir sie? Und die zentrale Frage: Brauchen wir die Kulturhauptstadt?”, stellte Linhart in den Raum. Erst dann gehe es darum, Partner mitzuüberlegen und einen roten Faden herauszuarbeiten. Einen Schnellschuss werde es in dieser Frage nicht geben. Bregenz und die Region verdiene es jedenfalls, “eine Bewerbung als Europäische Kulturhauptstadt 2024 seriös zu hinterfragen und zu prüfen”, zeigte sich der Bregenzer Bürgermeister überzeugt. Nach Graz 2003 und Linz 2009 wäre die Vorarlberger Landeshauptstadt das dritte europäische Kulturaushängeschild Österreichs.

Gemeinsames Identitätsbewusstsein

Chancen hätten Bregenz und die Region auf jeden Fall, räumte der Geschäftsführer von “Ruhr.2010” (Kulturhauptstadt 2010), Oliver Scheytt, ein. Die Lage zwischen Bodensee, Bregenzerwald und Rhein als geschichtsträchtigem Fluss lege etwa die Frage nach einem gemeinsamen Identitätsbewusstsein, einem “Lebensgefühl” nahe. Mitzudenken sei auch die zeitliche Dimension. “Man muss sich die Frage stellen, was wird 2024 gewesen sein, welche Wirkung wird die Kulturhauptstadt erzielt haben”, fügte Scheytt hinzu.

Ausgaben sehr groß

Überlegungen in diese Richtung werden jedenfalls nie umsonst gewesen sein, waren sich Linhart und Scheytt einig. “Es hilft uns vielleicht sogar, Dinge rascher anzugehen, die sowieso getan werden müssen”, präzisierte Linhart. Unsummen müssten nicht in den ersten Überlegungsprozess investiert werden, sagte Scheytt. Die Bandbreite der Ausgaben sei sehr groß, so habe eine holländische Stadt rund 100 Mio. Euro in die Bewerbung gesteckt, andere wiederum hätten nur einen Bruchteil davon ausgegeben. In Linz hatten Bund, Land und Gemeinden je 20 Millionen Euro in den gesamten Prozess Kulturhauptstadt gesteckt. (APA)

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