Die Bauern sind besorgt und haben ihre Schafe großteils bereits von der Alm abgetrieben. Nun wird von den Betroffenen die Betäubung und Verbringung des angeblich aus dem Trentino stammenden Bären überlegt.
Verstärkter Tötungstrieb
Wie eine Begehung auf der 2.000 Hektar großen Mörsbachalm gezeigt habe, stehe man vor einem echten Problem, sind sich Jägerschaft und Landwirtschaftskammer einig. Man gehe davon aus, dass der Bär kein normales Verhalten an den Tag lege: “Das Tier hat offenbar einen verstärkten Tötungstrieb, er holt sich nur die Gustostückerln heraus, den Rest lässt er liegen. So eine hohe Anzahl an Tieren ist auch mehr, als er fressen kann”, schilderte Kammer-Vizepräsident Johann Resch am Donnerstag. Man habe mit der Naturschutzabteilung des Landes Kontakt aufgenommen und deponiert, dass der Bär weggeschafft werden müsse: “Ich betone allerdings, wir wollen nicht, dass er erlegt wird.”
Ähnlich sieht dies Landesjägermeister Heinz Gach: Elf Bauern hätten ihre rund 400 Schafe bereits abgetrieben oder seien dabei sie zu Tal zu bringen, andere Landwirte, die Kälber und Rinder auf der Alm hätten, seien beunruhigt. Die Schafbauern hätten außerdem das Problem, dass sie bei längerer Unterbrechung der Alpung um ihre Förderung fürchten müssten. “Die Stimmung schwankt zwischen Zorn, Frust und Resignation”, so Gach.
Bär soll weg
Aus dem Büro des zuständigen Naturschutzlandesrates Gerhard Kurzmann (F) hieß es, dass eine Eingabe von Betroffenen notwendig sei, die noch nicht vorliege. Würde eine solche erfolgen und mit einem Gutachten des Bärenanwalts belegt werden, sei es möglich, dass die Genehmigung zur Betäubung und Verbringung erteilt werde. Letzteres wünscht sich auch Kammer-Vertreter Resch, der sich auf einen engen Kontakt mit Bärenanwalt Rauer beruft: Der Bär soll weggeschafft werden, “außerhalb des österreichischen Alpenraums”.
(APA)
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