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Boxwars

Ein Aufruf. Anweisung zur Kunst der Zerstörung. Schritt 1: Baut spektakuläre Phantasierüstungen, Panzer, Fahrzeuge, Waffen, Monster, kurz jedwedes unheimliche Kriegsgerät aus recyceltem Karton. Schritt 2: Schlüpft hinein, bedient sie, erweckt sie zum Leben. Zieht als Pappsoldaten, Papproboter und Pappmaschinen in den Kartonkrieg und geht aufeinander los, bis alles kaputt ist und ein großer Abfallkartonhaufen übrig bleibt. Schritt 3: Verliererparty. Es gibt keine Gewinner. Feiert euch! Boxwars sind zweierlei Kunst: ideenreicher Aufbau und ideenreiche Zerstörung im Kartonkrieg alle gegen alle. Seit etwa 2002 sind sie ausgehend von Australien, Frankreich, Japan weltweit kreative Freizeitperformance geworden: http://tracks.arte.tv/de/boxwars (10 min Video). „Es fließen weder Tränen noch Blut, dafür herrscht eine Stimmung wie bei einem Metal-Konzert: Sobald jemand zu Boden geht, kommt ein anderer zu Hilfe.“

Die Kartonkriege sind aber mehr. Sie stellen auch eine findige Karikatur der kriegführenden Idioten der ganzen Welt dar wie USA, Russland, England, Frankreich, Türkei, Saudis, Staaten des Nahen Ostens, die Deutschen ebenso (als Luftraumüberwacher, Waffenproduzenten & Waffenverkäufer) wie jene falschen, die sich scheinbar heraushalten: Schweiz, Österreich, Finnland, Schweden … , angeführt von ihren friedensquakenden Kanzlern und Präsidenten wie Trump, Putin, Xi Jinping, Merkel, May, Erdogan, Macron und die Wirtschaftsgipfler samt den verirrten islamischen GotteskriegerInnen, um nur einige zu nennen. Fast alle Plotikeri sind ganz oder am Rand, natürlich „unschuldig“, mit dabei. Lasset uns in den Boxwars ihre nachhaltige Lächerlichkeit darstellen. In Österreich heißen die Profi-Schulterzucker sogar noch mittelalterlich „Landeshauptmänner“.

Geben wir diesen „stets Unzuständigen“ wenigstens in den Kartonkriegen als Pappkopfmonster ihre realen Gesichtszüge. Über 90 Prozent sind übrigens „männlich“, gehören jener XY-Gattung Mensch an, denen der böse Konstruktionsfehler anhaftet, der sie aggressiv, zerstörerisch und gewalttätig werden lässt. Auch die Monotheisten sollten sich in Zukunft mehr als bisher nachzufragen getrauen bei ihrem Chef (Gott, Allah, Jahwe), statt mit der „Schuldweitergabe“ in Form der Erbsünde schon den Kindern ihren wachen Geist zu vernebeln. Nicht zu vergessen die Wutbürger am Internet-Stammtisch, in Medien, Bierzelten, auf Massenkonsumevents, wo Gewalt einerseits sublimiert gleichzeitig aber animiert wird. Kartonisiert sie alle! Baut sie nach und lasst sie aufeinander losgehen bis sie als Kartonabfall zu Boden liegen. Erst dann werden für kluge Köpfe dahinter die Drahtzieher und Profiteure sichtbar: die Oligarchen, die Konzerne, das Finanzkapital und sein falscher kleiner Anleger von nebenan.

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