“Frau Ditfurth ist persönlich, vom Verhalten und ihrer (…) Argumentation unerträglich. Das muss ich nicht mitmachen”, sagte der Bundestagsabgeordnete und verließ am Mittwochabend vor laufenden Kameras die Gesprächsrunde (im Video nach etwa 1 Stunde und 2 Minuten) über die Krawalle während des Hamburger G20-Gipfels. Ditfurth konterte, der CDU-Mann sei eine “kleine Mimose”, dabei habe er doch so lange im Bundestag gesessen.
Bosbach hatte Ditfurth unter anderem vorgeworfen, die Krawalle zu verharmlosen und den ebenfalls in der Talkrunde sitzenden Hamburger Hauptkommissar Joachim Lenders mehrfach “in geradezu unverschämter Weise angegangen” zu haben. Ditfurth hatte unter anderem gesagt, in Hamburg seien Menschen in ihren Grundrechten verletzt und nicht-vermummte Journalisten verprügelt worden, weil anderswo “einige Leute schwarz gekleidet” waren.
Ditfurth blieb sitzen
Nach Bosbachs Abgang bat Moderatorin Sandra Maischberger seine Kontrahentin, das Podium ebenfalls zu verlassen, um “die Parität” in der Runde wieder herzustellen. Ditfurth blieb aber sitzen.
“Mit ihrem Sitzenbleiben trotz Aufforderung zum Verlassen der Sendung hat Frau Ditfurth ihre Haltung ganz deutlich gemacht: “Ich mache, was ich will, ohne Rücksicht auf andere””, sagte Bosbach später “Focus Online”. Im Nachhinein wäre es aus seiner Sicht “vielleicht besser gewesen, noch früher zu gehen. Die permanente Mischung aus Dazwischenquatschen und Grimassenschneiden von Frau Ditfurth war eine echte Zumutung.”
Ditfurth sieht sich als antiautoritäre Linke
Am Rande des Gipfels waren fast 500 Polizisten und eine unbekannte Zahl an Demonstranten bei Ausschreitungen verletzt worden. Geschäfte wurden geplündert, Autos angezündet und etliche Gebäude demoliert – zumeist von schwarz gekleideten Krawallmachern.
Ditfurth sitzt für die Wählervereinigung ÖkoLinX-Antirassistische Liste im Frankfurter Stadtparlament. Sie versteht sich nach wie vor als antiautoritäre Linke und ist in verschiedenen Bündnissen aktiv. Ditfurth schreibt zudem politische Kommentare, hält Vorträge und macht Radiosendungen sowie multimediale Vorträge für Theaterbühnen.
(dpa)
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