Dass man mit sanft schließenden Möbelscharnieren und Schubladen-Einzügen international Maßstäbe setzen und Märkte erobern kann, beweist die Höchster Firma Julius Blum mit ihrer Blumotion-Technologie seit 2001. Das hat jetzt auch die internationale Jury des Europäischen Erfinderpreis des EPA gewürdigt: Die Blumotion-Erfinder Claus Hämmerle und Klaus Brüstle gehören zu den drei Finalisten in der Kategorie “Industrie”.”Erfinder schlagen Brücken in die Zukunft. Mit ihrer Arbeit stärken sie maßgeblich die technische und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Europas. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit ist die Erfindung von Claus Hämmerle und Klaus Brüstle zur Sicherung von Beschäftigung und wirtschaftlichem Wachstum, unverzichtbar”, so EPA-Präsident Benoît Battistelli bei der Bekanntgabe der Nominierungen für den Erfinderpreis.
Dank einer konsequenten Patentstrategie bei der Entwicklung der Möbel-Technologie konnte sich das Vorarlberger Familienunternehmen zu einer global operierenden Firma mit Niederlassungen in Polen, den USA und Brasilien entwickeln. Rund 96% seines Umsatzes erwirtschaftet die Firma im Ausland, und dies in einem Markt mit rund 150 000 Firmen und einem Jahresumsatz von 130 Milliarden Euro allein in Europa.
Mit 50 Patentanmeldungen jährlich gehört die Julius Blum GmbH zu den aktivsten Ideenschmieden Österreichs und wendet rund 4% ihres Umsatzes für F&E auf: Allein die Scharnier-Technologie ist mit 300 Patenten geschützt, 10 davon betreffen das Dämpfer-System. Insgesamt hält die Firma heute über 1000 Patente.
Längst ist der Dämpfmechanismus in die Scharniere integriert und millionenfach in alle Welt verkauft. Der Name “Blumotion” ist in der Möbelbranche Synonym für dämpfende Scharniertechnik und zum weltweiten Industriestandard geworden. 2001 wurde das System mit dem Red Dot-Designpreis ausgezeichnet.
“Ausgangspunkt war eine ganz einfache Idee: wir wollten Scharniere dämpfen. Wir dachten uns, Stoßdämpfer im Auto sind eine Selbstverständlichkeit. Warum nicht auch bei Küchenschränken und -schubladen?”, so Blumotion- Erfinder Claus Hämmerle.
Seit nunmehr 13 Jahren wird die Idee weiterentwickelt, wird geforscht und das Produkt kontinuierlich verbessert und als Patent geschützt. Trotzdem muss Blum seine Erfindungen immer wieder vor Gericht verteidigen, besonders gegen Nachahmer aus Asien, bisher immer mit Erfolg.
So konnte das Unternehmen Jahr für Jahr wachsen auf zuletzt mehr als 1,26 Mrd. Euro Umsatz im Jahr, erwirtschaftet von 5.700 Mitarbeitern, davon allein 4.350 in Vorarlberg.
Umweltgerechte und kostengünstige Erzeugung von Qualitätsstahl
Die nachhaltige Verhüttung von Eisenerz zu Stahl bei gleichzeitiger Senkung der Produktionskosten ist das Ziel der FINEX-Methode, die Martin Schmidt von Siemens VAI zusammen mit Sang Hoon Joo und Myoung Kyun Shin von Posco Engineering, einer Tochter des koreanischen Stahlproduzenten Pohang Iron and Steel, entwickelt hat.
Martin Schmidt ist gemeinsam mit Sang Hoon Joo und Myoung Kyun Shin in der Kategorie “Außereuropäische Staaten” nominiert.
Bereits 2012 war mit Dr. Joseph Theurer, einem Pionier des modernen Gleisbaus, ein österreichischer Erfinder und Unternehmer für den europäischen Erfinderpreis nominiert.
Über den Europäischen Erfinderpreis
Der Europäische Erfinderpreis ist der wichtigste Preis für Innovation in Europa. Er wird seit 2006 jährlich vom Europäischen Patentamt (EPA) verliehen. 2013 wird die Preisverleihung am 28. Mai in Amsterdam stattfinden. Dabei wird zum ersten Mal auch ein Publikumspreis vergeben.
Der Preis würdigt einzelne Erfinder oder Teams, die dazu beitragen, technische Antworten auf die wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit zu finden. Außerdem prüft eine international hochkarätig besetzte Jury, inwieweit diese Erfinder zum sozialen Fortschritt, zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zum Wohlstand beigetragen haben.
(PTE)
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