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In vergangene Zeiten entrückt

Hausmusik Fink und Sepp Pichler
Hausmusik Fink und Sepp Pichler ©Helmut Schuler
Bludesch. (hs) Am Sonntagabend, den 15. Juni, fand in der St. Nikolauskirche, einem Kirchenjuwel Vorarlbergs, das 2. Konzert in der Reihe der diesjährigen Bludescher Orgelkonzerte 2014 statt.
2. Bludescher Orgelkonzert 2014 mit der Hausmusik Fink und Sepp Pichler

Humorvoll begrüßte Historiker Guntram Jussel die große Zuhörerschar, die sich, so gut es eben ging, auf dem Sitzgebälk im altehrwürdigen Kirchlein, niedergelassen hatte.

Der Steirer Sepp Pichler, ein Meister im Spiel des Dudelsacks und der Drehleier, eröffnete diesen besonderen Konzertabend mit dem aus dem 16. Jahrhundert stammenden Marienlied „Maria, Himmelskönigin“, das er auf seiner Schäferpfeife eindrucksvoll intonierte. Die Bregenzerwälder Hausmusik Fink, bestehend aus Mutter Wilma und ihren beiden Töchtern Evelyn und Isabella, stimmte anschließend Laurentius von Schnifis „Sonnenschönprächtige, überaus mächtige himmlische Frau“ an.  Neben geistlichen Liedern aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die durch den archaischen Klang von Sepp Pichlers verschiedenen Dudelsäcken und seiner Drehleier im alten Gemäuer des Nikolauskirchleins die Besucherinnen und Besucher in eine längst vergangene Zeit entrückte, verstanden es Wilma, Evelyn und Isabella Fink mit Vorarlberger Volksweisen, die sie je nach Bearbeitung mit Violine, Cello und Zither selbst begleiteten, zu überzeugen. Dass auch Humorvolles nicht fehlte, zeigten das aus Andelsbuch stammende Spotlied „Jungfern-Vesper“ und der „Himmelsjodler“ von Ulrich Troy.

Temperamentvoll wie auch einfühlsam musizierten die drei Damen zwischendurch gemeinsam mit Sepp Pichler zwei Menuette aus der Notenhandschrift Ziemetshausen (1750) und zwei Pastorelle aus dem Welschnofener Orgelbuch. Mit dem Alpera-Jodler klang eine stimmungsvolle Stunde vokaler und instrumentaler Musik aus, die von den zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörern mit kräftigem Applaus belohnt wurde.    

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