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Neues Kulturkonzept für Bludenz angedacht

Im Gespräch mit Christoph Thoma erläuterte Wolfgang Maurer seine Sichtweise zur Rolle der Kulturvermittlung.
Im Gespräch mit Christoph Thoma erläuterte Wolfgang Maurer seine Sichtweise zur Rolle der Kulturvermittlung. ©JW
Bludenz. (jw) Bludenzer Kulturfabrik lud zum Impulsvortrag mit anschließender Diskussionsrunde.
Kulturfabrik

Im Rahmen der zweiten Veranstaltung der Ideenwerkstatt „Bludenzer Kulturfabrik“ lud die Bludenzer Kultur GmbH interessierte BürgerInnen sowie Kulturschaffende der Stadt zur Podiumsdiskussion in die Remise. Zahlreiche ZuhörerInnen waren dieser Einladung auch gerne gefolgt, darunter auch namhafte Vertreter aus Kultur, Politik und Wirtschaft wie etwa Sparkasse-Vorstand Christian Ertl, Landesmuseumsdirektor Andreas Rudigier, Helmut Schlatter vom Kulturverein Artenne sowie BM Mandi Katzenmayer und SR Karin Fritz.

Neue Kulturstrategien

Zu Beginn der Veranstaltung gab Winfried Nussbaummüller, Leiter der Kulturabteilung des Landes Vorarlberg, in seinem Impulsvortrag einen kurzen Einblick in die neuerschienene knapp 80-seitige Publikation, die die Kulturstrategie Vorarlbergs beleuchtet. Neben grundsätzlichen Themen wie der Rechtsgrundlage und Informationen zur Kulturförderung, gibt das Portfolio auch einen Überblick über die Kulturpolitik seit 1945 und nimmt u.a. auch Rollenbilder im Kunstbetrieb in Augenschein. “Der Fokus der Kulturstrategie liegt auf den drei wesentlichen Bausteinen Zusammenarbeit stärken und fördern, Impulse setzen und last but not least Grenzen überschreiten.“, so Winfried Nussbaummüllers Zusammenfassung.

Rege Diskussion

Bei der anschließenden Diskussion, durch die Kultur-SR Christoph Thoma führte, setzten sich die GesprächsteilnehmerInnen u.a. mit Fragen zum persönlichen Kulturverständnis und zur Verbesserung im Bereich der Kulturverwaltung auseinander. Während Winfried Nussbaummüller sich dafür aussprach, dass „man in Bludenz nicht unbedingt alles neu erfinden muss, sondern viel mehr auf die Optimierung und Stärkung von bereits Vorhandenem setzten sollte“, kritisierte Christine Lederer gerade diesen Stillstand in der heimischen Kulturszene. „Beim derzeitigen kulturellen Angebot in Bludenz schläft mir das Gesicht ein. Kultur in Bludenz ist möglich. Ich wünsche mir hier noch mehr Vernetzung, Kooperation und Austausch.“, so die Künstlerin. So wurden an diesem Abend viele Kulturthemen andiskutiert und auch Innovatives angedacht, konkrete Idee und Pläne blieben allerdings aus. Die kulturelle Zukunft der Alpenstadt bleibt damit weiterhin in der Schwebe. Bleibt zu hoffen, dass die neuen Kulturstrategien nicht Opfer von parteipolitischem Gerangel werden.

Kritische Stimmen

Kritische Stimmen zum Kulturkonzept gab es auch von Seiten des Publikums. Antonio Della Rossa, Veranstalter des Woodrock-Festivals, etwa fehlte im Rahmen der Diskussion die Einbeziehung der jüngeren Generation und der damit verbndene Blick auf den Bereich der Jugendkultur. „Kunst und Kultur sollten lebendig sein und für junge Menschen auch greifbar gemacht werden. Die Jugendkultur bildet hierbei einen wichtigen Ankerpunkt, der von der Politik auch gesehen werden muss.“, so Della Rossa.

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