Bludenz. (etu) Rote, blaue, violette, weiße, türkise, pinke und leuchtend grüne Perücken vor der Mittelschule Bludenz. Eine riesige Schlange bis vor zur Straße. Es war nicht „Bad-Hair-Day“ und für Fasching auch noch zu früh. Aufwendige Kostüme wohin man schaute. Doch warum? In wenigen Minuten öffneten sich die Tore zur „AniWest 2015“ – Westösterreichs größte Japan-Convention. Der VAMC (Vorarlberg Anime- und Manga-Community) hat diese Veranstaltung vor zehn Jahren ins Leben gerufen. Es soll Menschen in jeder Altersklasse ein Portal für den aktiven Austausch asiatischer, im Besonderen japanischer, Popkultur bieten. „Die Stadt Bludenz hieß uns wieder herzlich willkommen und stellte unserem Verein ihre Mittelschule zur Verfügung“, freut sich Neo-Obmann Alexander Wulst. Die Örtlichkeit bot neben einer großen Halle mit Bühne für Aufführungen und Bewerbe auch viele kleinere Nebenräume für Workshops und Rückziehmöglichkeit zum Zeichnen, Manga-Lesen, Anime-Kino oder Basteln.
Großes Programm
Mittags lud der Verein zum ersten witzigen Programmpunkt: „Wettessen X“. Dahinter verbarg sich dieses Jahr ein Team-Nudelsuppen-Wettessen. Dabei mussten die Teilnehmer aufeinandersitzen und der Untere mit eingeschränkter Sicht, fütterte seinen Kollegen unter massiven Zeitdruck. Manches ging dabei buchstäblich ins Auge. „Mitsuki“ – das singende Cosplay war nach beeindruckenden Showkämpfen vom Kendo Club Dornbirn eine weitere Attraktion auf der Bühne. Während die einen Besucher ihre Köpfe beim Anime-Quiz zum rauchen brachten, traten andere im Spielekeller beim Mario-Kart-Fahren aufeinander. Auch für die Workshops meldeten sich viele an. Dazu zählte der Japanisch-Crashkurs, Basteln von Geschenksboxen, verwenden von „Worbla“ (thermoplastischer Werkstoff), Origami oder allgemeine Grundlagen zum Fotografieren.
„Seine Rolle verkörpern“
„Seetroll“ aus Friedrichshafen und Konstanz, „Heldenschmiede“ aus Kempten und „City Comics“ Leizig waren als Händler zur Convention geladen. Dabei erstreckte sich die Auswahl von Merchandise (Fan-Artikel) und Manga-Büchern bis hin zu Rollen- und Sammelkartenspiele. Beim großen Highlight des Abends wurden die verkleideten „Otakus“ für den Cosplay-Wettbewerb auf die Bühne gebeten. Ein Kostümwettbewerb, der sich dadurch auszeichnet, wer am besten die Rolle seiner Lieblingsfigur verkörpert. Verschiedenste Vorstellungen, wie irre Tänze, einer Stand-up-Comedy-Einlage, Teamkostümierungen oder selbstgedrehten Videoclips wurden präsentiert. Am Ende holten sich Daniela Etzinger und Marion List als „Horohoro und Kororo“ aus der Serie „Shaman King“ den begehrten ersten Platz. Anschließend wurde die Bühne noch zur Karaoke-Bar umfunktioniert. Die Besucher hatten sichtlich Spaß. „Eine äußerst positive Bilanz mit einem leichten Besucheranstieg gegenüber letztes Jahr“, gibt sich Wulst zufrieden.
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